Bild einer Frau, die sich Notizen macht
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„Die Kinder waren hochmotiviert dabei“

Erster Europatag für Kinder an der EUF

Rund 90 Grundschüler*innen beschäftigten sich heute (9.6.) einen Vormittag lang an der EUF mit dem Thema Europa. Angereist waren Schüler*innen der zweiten Klassen der Unesco-Projektschule Flensburg-Weiche und der dritten Klassen der Siegfried-Lenz-Schule in Weding.

Ihr Ziel: Der erste Europatag für Kinder, organisiert von Lehramtsstudierenden der EUF.

Kindervorlesung über das europäische Parlament

Mit einer Kindervorlesung des grünen Europa-Abgeordneten Rasmus Andresen aus Flensburg begann der Tag. "Die Regeln, die wir in Europa machen, sind für Euch am wichtigsten, weil Ihr ja am längsten auf diesem Planeten leben werdet", erklärte er den Kindern. Nicht alle Fragen, die ihm gestellt wurden, konnte der Politiker im Anschluss beantworten, etwa die Frage, wie hoch und breit der Plenarsaal des Europäischen Parlaments ist.

Vier verschiedene Workshops zu Europa

Nach einer Frühstückspause teilten sich die Kinder in vier verschiedene Workshops auf ("Was ist ein Workshop?"). Dort erkundeten sie sachorientiert oder ästhetisch verschiedene Aspekte von Europa. Themen waren etwa regionales und saisonales Obst & Gemüse und Reisen in Europa. Die Aspekte Europas kulinarische Vielfalt und unterschiedliche Musikrichtungen wurden dabei über ein Bilderbuch und ein Musikhörspiel vermittelt.

Eine Prüfungsleistung des Lernbereichs

Planung, Organisation und Durchführung des ersten "Europatags für Kinder" lag überwiegend in den Händen von Studierenden. Denn die gemeinschaftliche Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des Projekts "Europatag für Kinder" ist eine Prüfungsleistung des Lernbereichs "Europabildung in der Grundschule". Der Lernbereich wurde in diesem Frühjahrssemester erstmalig angeboten.18 Master-Studierende des Lehramts an Grundschulen hatten sich dort eingeschrieben.

Europa in der Schule als Thema vernachlässigt

Catharina Lahme ist eine von ihnen. "Ich habe den Lernbereich gewählt, weil ich finde, dass Europa in der Schule ein generell sehr vernachlässigtes Thema ist. Ich finde es spannend, dieses Thema didaktisch für Grundschulkinder aufzuarbeiten", erklärt sie. In der Durchführung des Workshops hat sie festgestellt, dass die Kinder mehr über Europa wissen als gemeinhin gedacht: "Man unterschätzt dann doch, was die Kinder wissen." Auch Sophie Peters findet den Lernbereich "Europabildung in der Grundschule" spannend. "An der Art der Prüfungsleistung hat uns sehr gefallen, dass wir wie im Alltag später auch Unterricht vorbereiten und dann auch durchführen konnten. Ich würde es gut finden, wenn so etwas öfter in der Uni angewandt würde – das ist viel praxisnäher als Klausuren oder Hausarbeiten."

Positive Bilanz des ersten Europatags für Kinder

Dr. Ivo Theele vom Seminar für Germanistik und Dr. Claudia Plinz aus dem Institut für Sachunterricht verantworten den Lernbereich in interdisziplinärer Zusammenarbeit gemeinsam. Beide sind mit dem ersten Europatag für Kinder sehr zufrieden. "Die Studierenden waren mit sehr großem Engagement dabei", beobachtet Ivo Theele, "sie konnten gleich umsetzen, was sie selbst gelernt hatten, und können nun auch gut reflektieren, was gut und was nicht so gut funktioniert hat."

"Ich finde es gut, dass die Kinder Europa anders kennenlernen", bilanziert Claudia Plinz, "nämlich nicht nur in geographischer Hinsicht, sondern anhand von Fragen: Wie lebt man Europa? Was isst man in Europa? Wo kann ich hinreisen? Welche Musik gibt es? Mein Eindruck ist, die Kinder hatten großen Spaß."

Das bestätigt Stefanie Fischer, Konrektorin der UNESCO-Projektschule in Flensburg-Weiche: "Die Kinder sind hochmotiviert dabei, das Konzept ist aufgegangen."