Historisches Fortbildungsmodul für Justizjurist_innen

Die Beschäftigung mit Justiz und (Justiz)-Juristen in der NS-Zeit im Rahmen der Aus- und Fortbildung von Richter_innen besitzt hohe Relevanz. Das ergibt sich aus der Staatsnähe des Berufsbildes. In diesem neu konzipierten Fortbildungsmodul für Justizjurist_innen geht es nicht allein um die Vermittlung der NS-Geschichte, sondern um eine vertiefte Auseinandersetzung mit Justizakten aus dieser Zeit im Hinblick auf einen möglichen Bezug zur eigenen, gegenwärtigen Berufspraxis.

Kurzübersicht

Stichworte
berufsspezifische Fortbildung für Justizjurist_innen, Rechtsgeschichte
Laufzeit
01.01.2017 - 30.11.2018

Beschreibung

In Kooperation mit dem Referat für Fortbildungen am Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht wird am Seminar für Geschichte und am Institut für Zeit- und Regionalgeschichte ein ausdrücklich geschichtsdidaktisch fundiertes Fortbildungsmodul für Justizjust_innen zur "Justiz in der NS-Zeit" erarbeitet, das ab 2018 regelmäßig angeboten werden soll. Im Zentrum der jeweils eintägigen Fortbildung mit dem Titel "Justizjuristen/innen – eine gefährdete Berufsgruppe? Justiz in der NS-Zeit – Was hat das mit mir zu tun?" steht, neben kurzen inhaltlichen Inputs zum historischen Kontext, die Auseinandersetzung der heute tätigen Jurist_innen mit historischen Fällen, um sich der besonderen Rolle und Gefährdung der eigenen Berufsgruppe im politischen System bewusst zu werden. Das Public-History-Projekt fokussiert also auf die Reflexion von Fragen nach der Orientierungsfunktion von Geschichte bezüglich der Eigenverantwortung der einzelnen Richterin, des einzelnen Richters in der Gegenwart, auch und gerade in einer vermeintlich stabilen demokratischen Grundordnung.

Verantwortlich