Geschlechtergerechte Stadtentwicklung in Smart City Kontexten

Das Projekt untersucht aktuelle und mögliche Prozesse einer digitalen Transformation in europäischen Großstädten. In Folge der rasanten technologischen Innovation und zunehmenden Konnektivität lassen sich Versorgungsstrukturen immer umfangreicher über Plattformen vermittelten. Das Verbundprojekt untersucht die Bedeutung von plattformvermittelten Dienstleistungen in der Alltagspraxis im Bereich Mobilität, Essenslieferdienste und häuslicher Sorgearbeit.

Kurzübersicht

Stichworte
Digitalisierung, Plattformen, Smart City, Stadtentwicklung, Geschlechterverhältnisse, Mobilität, Urbanismus, Transformation
Laufzeit
01.03.2020 - 31.03.2021
Webseite
https://fellowship-geschlechterforschung.uni-graz.at/de/vorhaben/smart-city
Institution der EUF
Geographie (alle Abteilungen)

Beschreibung

Der Begriff »Smart City« beschreibt weniger den Status einer Stadt als das Versprechen, die Lebensqualität in Städten mittels digitaler Technologien zu erhöhen. Digitale Kommunikation, digitale Infrastrukturen und digitale Konnektivität durchdringen immer mehr die öffentlichen und privaten Räume des Arbeits- und Alltagslebens. Die zunehmende Digitalisierung bietet damit einerseits Potenziale für neue Formen urbanen Zusammenlebens und zeigt gleichzeitig eine Universalisierungs- und Normierungstendenz durch dominante Digitalkonzerne.

Im Rahmen von Smart City-Strategien und der angebotsgetriebenen Expansion der Plattformökonomien unterliegen insbesondere die Bereiche der Sorgearbeit und Mobilität einer großen Dynamik in Großstädten. Über Care-Plattformen werden in immer größerem Umfang vielfältige Dienstleistungen angeboten (Pflege, Essens- und Lebensmittellieferung, Wohnungsreinigung oder Gartenarbeiten). Mobilitätsplattformen bieten immer mehr Verkehrsmittel (Stadtautos, Kleintransporter, Fahrräder, Lastenräder, E-Roller, E-Scooter) und Nutzungsoptionen an (stationär oder ungebunden, selbstfahrend, geteilt oder autonom fahrend). Wo und wie diese Infrastrukturen und Dienstleistungen ausgebaut werden, ist Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Internationales Symposium:

Platform Urbanism. Towards a technocapitalist transformation of European cities? 04.-06.03.2021 fellowship-geschlechterforschung.uni-graz.at/de/symposien/4.-6.3.2021-platform-urbanism/

Aktuelle Projektpublikationen:

Bauriedl, S., Wiechers, H. (2021): Plattformurbanismus in Europa: Digital divide und vergeschlechtlichte Smart Mobility. In: Sub/Urban 9(1/2): 93-114.
https://zeitschrift-suburban.de/sys/index.php/suburban/article/view/606

Strüver, A., Bauriedl, S. (2020): Smart City Narratives and narrating smart urbanism. In: Kindermann, M., Rohleder, R. (eds.): Exploring the Spatiality of the City across Cultural Texts: Narrating Spaces, Reading Urbanity. London: Palgrave. S. 185-204

Bauriedl, S., Strüver, A. (2020): Platform Urbanism: Technocapitalist Production of Private and Public Spaces. In: Urban Planning 5(4)

Bauriedl, S. (2020): Luxusmodelle für den Klimaschutz? E-Carsharing in Großstädten als Experimentierfeld der Automobil- und Digitalwirtschaft. In: Brunnengräber, A., Haas, T. (Hg.): Baustelle Elektro-Mobilität. Bielefeld: Transcript. S. 161-180.
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5165-2/baustelle-elektromobilitaet/

Strüver, A., Bauriedl, S. (2020): Smart Cities und sozial-räumliche Gerechtigkeit: Wohnen und Mobilität in Großstädten. In: Günter, S. (Hg.): Jahrbuch StadtRegion. Digitale Transformation. Heidelberg: Springer. S. 91-109.

Verantwortlich

Projektmitarbeitende

Finanzierung

Universität Graz, Elisabeth-List-Fellowship-Programm für Geschlechterforschung