Theater- und Videoworkshop mit jungen Geflüchteten in der Tønder Kommune

27. - 31. Januar 2020

In der letzten Januarwoche 2020 wurde im dänischen Forschungsgebiet ein Theater- und ein Videoworkshop mit dem Ziel der Stärkung der sozialen Kommunikations- und lokalen Partizipationskompetenz junger Geflüchteter durchgeführt.

Die beiden Workshops in der Tønder Kommune wurden innerhalb einer Woche in den Räumlichkeiten des frivilligcenter und des danebenliegenden kulturhuset, mit Unterstützung der lokalen Mitarbeiter*innen, durchgeführt. Die Teilnehmenden kannten sich aus einem gemeinsamen "Dänisch als Zweitsprache"-Kurs, so dass die Atmosphäre von Beginn an vertrauensvoll und gelöst war.

Der Theaterworkshop wurde von der Theaterpädagogin Marianne Nielsen geleitet. Die Teilnehmenden wurden dabei innerhalb von drei Tagen anhand zahlreicher theaterpädagogischer Übungen in ihrer Raum- und Selbstwahrnehmung, sowie in ihrer körperlichen und (mehr)sprachlichen Ausdrucksfähigkeit gestärkt.

Gemeinsame Bewegungs- und Entspannungsübungen sorgten für den Abbau von Hemmschwellen und Berührungsängsten, sowie die Förderung des gegenseitigen Vertrauens und des eigenen Ausdrucks. Im nächsten Schritt wurden emotional bedeutsame Orte in den Mittelpunkt gerückt, welche mithilfe verschiedener Übungen genau wahrgenommen und beschrieben wurden. Auf dieser Grundlage konnten Verbindungen zwischen Empfindungen und deren Zuweisung zu konkreten Orten in der Kommune Tønder hergestellt werden. Um einen thematischen Übergang zum Videoworkshop zu schaffen, fotografierten die Teilnehmenden zum Schluss selbstgewählte Orte und schärften dadurch ihr Bewusstsein für Bildsprache.  

Der Videoworkshop knüpfte unmittelbar an den theaterpädagogischen Workshop an und hatte zum Ziel, auf der Grundlage der bereits identifizierten wichtigen Orte, ein Video zu erarbeiten. Mit der Durchführung des Videoworkshops wurde erneut Jytte Hill beauftragt, die bereits den Videoworkshop im Amt Südtondern durchgeführt hatte. Die Teilnehmenden wurden von ihr mit der technischen Ausrüstung vertraut gemacht und drehten anschließend in Kleingruppen verschiedene Szenen an den jeweils gewählten Orten in Tønder. Zudem standen sie bei der Aufnahme von kleinen Portraits selbst vor der Kamera.

am letzten Tag wurde das erstellte Filmmaterial gemeinsam mit den Teilnehmenden gesichtet und besprochen. Die Technik des professionellen Filmschnitts wurde in Kleingruppen anhand des eigenen Materials vorgeführt.

Der Zusammenschnitt des gesamten Films wurde anschließend von Jytte Hill im engen Dialog mit dem Projektteam vorbereitet und finalisiert. Der Film Tønder today ist inzwischen fertiggestellt und wurde im Rahmen eines digitalen Workshops am 11.06.2020 den am Forschungsprojekt beteiligten Akteur*innen präsentiert.