Freilandlabor - seit 30 Jahren
Wappentier Weinbergschnecke
Das Symboltier vom Freilandlabor ist die Weinbergschnecke, die kommt auch im Gelände vor. Die Spiralform von Schneckenhäusern ist faszinierend, man kann vielleicht sagen, dass Spirale und Schrauben zu den Archetypen gehören, die das menschliche Bewusstsein besonders beeinflussen. Schon in ältesten magischen Zeichnungen treten Spiralen auf und immer wieder werden Spiralen als Symbole für Gottheiten oder für bestimmte Naturerscheinungen oder Rituale verwendet. Spiralen sind Symbole für Evolution, für das Leben (DNA-Spirale) und für Entwicklung. Die Weinbergschnecke mit ihrem Spiralhaus ist deshalb als Symbol für das Freilandlabor besonders geeignet. Mit der Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit einer Schnecke wollen wir unsere Ziele weiter verfolgen. Ihr spiraliges Haus ist uns Symbol für den allmählichen aber sicheren Fortschritt und für das Leben und die Evolution der Lebewesen, die beim Unterricht im Freilandlabor im Vordergrund stehen und wir wollen die Menschen wieder mehr in die Natur bringen (Originalbegegnung).
Zur Geschichte des Freilandlabors
1982 fiel Prof. Dr. Wilfried Probst, Mitglied des Beirates für Naturschutz und Landschaftspflege der Stadt Flensburg bei einer Ortsbesichtigung die Brachfläche hinter dem Güterbahnhof ins Auge. Das Gebiet nutzte damals der städtische Bauhof ab und zu als Zwischenlager. Wilfried Probst war - abgesehen von dem Müll der herumlag - beeindruckt von der Reliefdynamik und der Vielseitigkeit des Geländes und entwickelte den Gedanken, hier ein "Flensburger Freilandlabor" zu entwickeln.
Schon 1983 begann das Institut für Biologie und ihre Didaktik der PH Flensburg mit der probeweisen Nutzung dieser Stadtbrache als "Freilandlabor" und führte Praktika mit Schulklassen und Studierenden dort durch. Zwei Examensarbeiten lieferten eine erste Bestandsaufnahme und Ideen zur didaktisch-pädagogischen Nutzung.
Schließlich wurden im Herbst 1983 mit der Bundesbahn und im Frühjahr 1984 mit der Stadt Flensburg Nutzungsverträge abgeschlossen, die Nutzung des Geländes als "Freilandlabor" war erlaubt. Eine ABM-Stelle übernahm ab 1.4. 1984 die Betreuung von Gruppen, später gab es dann eine halbe Stelle für eine abgeordnete Lehrkraft.
Im Winter 1985/86 konnte mit Unterstützung durch das Kultusministerium eine Arbeitshütte eingerichtet werden, nicht nur mit Platz für allerlei Gerät, auch ein Bienenvolk und einen Schaubienenkasten fanden ein Zuhause. Bei schlechtem Wetter war hier eine Rückzugsmöglichkeit gegeben, eine Schulklasse kam im fast 50 qm großen Raum unter.
Im April 1998 dann ein der Rückschlag: Die Hütte brannte ab - Brandstiftung. Einer der Brandstifter war noch ein Kind. Da Gebäude des Landes nicht versichert sind, war es bislang nicht möglich, die Hütte neu aufzubauen. Als notdürftiger Ersatz wurde ein brandsicherer Metallcontainer auf den alten Sockel der abgebrannten Hütte gestellt, um wenigstens einige Materialien vor Ort unterbringen zu können. Leider ist Vandalismus bis heute ein wiederkehrendes Problem im Freilandllabor. Ungeachtet dessen ist das Interesse am Freilandlabor riesig groß. Das Spektrum der Besucher reicht von Kindergartenkindern bis zu Referendaren, Seniorengruppen und anderen Interessierten. Besonders zahlreich sind Grundschulklassen vertreten.