Das Coachingprogramm ...

Mit dem aus Mitteln des Professorinnenprogramm III finanzierten Programm leistet die EUF einen Beitrag zu einer gendersensiblen akademischen Nachwuchsförderung.

... für befristet beschäftigte Wissenschaftlerinnen, Stipendiatinnen und externe Doktorandinnen in Qualifizierungsphasen

Einerseits sieht sich der weibliche wissenschaftliche "Nachwuchs" mit spezifischen Problemen konfrontiert oder reagiert auf die Zumutungen des Wissenschaftssystems anders als viele Kollegen (vgl. "Der Hintergrund"). 

... für befristet beschäftigte Wissenschaftler*innen, Stipendiat*innen und externe Doktorand*innen und in Qualifzierungsphasen ...

Andererseits tragen wir der Tatsache Rechnung, dass in allen akademischen Qualifikationsphasen genderunspezifische Herausforderungen und Problemlagen entstehen können, die Beratungs- und Unterstützungsangebote erforderlich machen. 

... und für befristet beschäftigte Akademiker*innen in wissenschaftsunterstützenden Funktionen.

Befristet beschäftigte Akademiker*innen im nicht-wissenschaftlichen Bereich ("TAP") können an dem Programm teilnehmen, sofern sie nachweislich ein wissenschaftliches oder künstlerisches Qualifikationsvorhaben gemäß Wissenschaftszeitvertragsgesetz verfolgen.

Der Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss der EUF legt mit einem aus Mitteln des Professorinnenprogramm III finanzierten strukturierten Coachingprogramm ein Unterstützungsangebot für Doktorandinnen sowie weibliche Postdocs auf. 

Darüber hinaus steht das Programm im Sinne der allgemeinen Verbesserung der Nachwuchsförderung in Teilenauch Doktoranden und männlichen Postdocs an der EUF offen.

Das Programm besteht aus drei Ebenen:  

Ebene 1. Workshop-Angebote für alle Doktorand*innen und Postdocs. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Professorinnenprogramms III.

Thematische Schwerpunkte: 
- Peer Mentoring / Kollegiale Beratung 
- Karriereplanung
- Bewerbungsstrategien / Bewerbungstrainings (insb. Berufungsverfahren)
- Kommunikation, Kooperation, Konflikt

Ebene 2. Kleingruppencoachings für alle Doktorand*innen und Postdocs
Die Kleingruppen erhalten ein mehrstündiges Coaching, in dem je nach Organisation des Termins neben gemeinsamen Fragestellungen auch individuelle Fragen bearbeitet werden können. 

Kleingruppencoachings werden von den Teilnehmer*innen selbst organisiert, der Kontakt zum Coach eigenständig hergestellt. Es wird erwartet, dass Kleingruppencoachings vor Ort stattfinden, so dass nur der Coach anreisen muss. 

Die Finanzierung erfolgt für die weiblichen* Mitglieder der Gruppen durch das Professorinnenprogramm III, für die nicht-weiblichen Mitglieder vorbehaltlich der Zustimmung des Präsidiums aus Haushaltsmitteln. Kleingruppencoachings werden mit bis zu 2.000 € pro Coaching gefördert; pro Person und Kleingruppe ist ein Antrag pro Semester möglich. Der Gesamtbetrag wird anteilig auf die Budgets der Teilnehmerinnen* angerechnet, die Kosten für nicht-weibliche Teilnehmer werden im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten von der EUF getragen. Es können ausschließlich Mittel für Coaching-Honorare und deren Reise- und Übernachtungskosten beantragt werden. Ein Rechtsanspruch besteht nicht!  

Ebene 3. Einzelcoaching für Doktorandinnen* und weibliche* Postdocs

Individualcoachings werden von den Teilnehmerinnen* individuell organisiert, der Kontakt zum Coach eigenständig hergestellt. Individualcoachings werden mit max. 1.300 € pro Teilnehmerin in der Laufzeit des Programms (Erstantrag 800 €, Folgeantrag bis zu 500 €) gefördert; ein Folgeantrag ist erst möglich, wenn die Mittel des Erstantrages vollständig verausgabt wurden. Es können ausschließlich Mittel für Coaching-Honorare und - in kleinem Umfang - Reisekosten beantragt werden. 

Ein Rechtsanspruch besteht  nicht.

Dieses Angebot steht ausschließlich Frauen* offen. Die Finanzierung erfolgt zu 100% aus Mitteln des Professorinnenprogramms III.

Im Programm arbeiten wir in erster Linie mit den Coaches des Coachingnetz Wissenschaft e.V. zusammen. 

"Das Coachingnetz Wissenschaft ist eine Gemeinschaft von Coaching-Expert/innen mit professioneller Beratungskompetenz und umfangreicher Erfahrung in der Wissenschaft. Ziel des Vereins ist es, auf Basis transparenter Qualitätsstandards Coaching als professionelles und effektives Beratungsformat für das deutschsprachige Hochschul- und Wissenschaftssystem und dessen Akteurinnen und Akteure zu etablieren und weiterzuentwickeln." (http://www.coachingnetz-wissenschaft.de , 30.07.19).

Die Profile der Coaches aus dem Coachingnetz Wissenschaft e.V. finden Sie hier

Sofern Sie eine*n andere*n Coach in Anspruch nehmen möchten, gelten die Qualitätsstandards des Coachingnetz Wissenschaft e.V. :

  • qualifizierte Ausbildung mit anerkanntem Zertifikat
  • fachwissenschaftlicher Hintergrund
  • nachweislich Feldkenntnis Hochschule.

Coaches außerhalb des o.g. Netzwerks, die von Teilnehmer*innen des Coaching-Programms bereits in Anspruch genommen werden:

Aktuell sind neue Workshops in Planung

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b e r e i t s   d u r c h g e f ü h r t: 

"Karrierewege in die Wissenschaft" -
Ein Online-Workshop für Master-Studierende

Dr. Sabine Blackmore

Zielsetzungen:

o Strukturierte Übersicht über Karrierewege in die/der Wissenschaft, (Promotion –

PostDoc – Professur);

o Markierung von kritischen Übergängen auf diesem Karriereweg;

o Sensibilisierung für Gender und implizite Gender Biases im akademischen Betrieb und

die Auswirkungen auf den wiss. Karriereweg;

o Empowerment der Teilnehmenden für weitere Schritte auf diesem Karriereweg.

"Haifischbecken und Goldfischteiche. Mikropolitik im Wissenschaftssystem"

hochschulöffentlicher Vortrag 

Dr. Veronika Fuest (Göttingen)

Der Vortrag leuchtet die Grauzone mikropolitischen Handeln im Wissenschaftssystem aus, die sich durch eigentümliche Akteurskonstellationen und Institutionen auszeichnet. Informelle, offiziell nicht sanktionierte Abläufe wirken in Organisationen häufig stärker als die formal geregelten Abläufe. Dies ist insbesondere in Hochschulen zu beobachten, wo vielerorts kontrollierende Instanzen fehlen und ein hoher Konkurrenzdruck oder unklare Kompetenzen bestehen. Wie Macht aufgebaut und eingesetzt wird, um eigene Handlungsspielräume zu erweitern oder sich fremder Kontrolle zu entziehen, sollen diversitätsbewusst verschiedene Strategien von mächtigen und weniger mächtigen Akteuren in typischen Arenen des Wissenschaftssystems illustrieren. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, wo sich neben durch Konkurrenz geprägten Haifischbecken auch Goldfischteiche, an kollektiven Zielen orientierte Mikrowelten, finden lassen.

Europa-Universität Flensburg

"Mikropolitik in hierarchischen und kollegialen Konstellationen (ein Tauchgang ins Haifischbecken)"

Workshop für befristet Beschäftigte im Wissenschaftlichen Dienst 

Dr. Veronika Fuest (Göttingen)

Im Rahmen des Workshops wird auf Grundlage des Vortrags vom Vortag dem wissenschaftlichen Nachwuchs der EUF eine Fokussierung auf deren spezifische Arbeitswelten angeboten. Das Verständnis von Mikropolitik speziell in hierarchischen und kollegialen Konstellationen im Forschungs- und Institutskontext wird anhand eigener Beispiele und zusätzlicher Fallbeispiele vertieft. In Kleingruppen werden mikropolitische Spiele analysiert. Das Kommunikationsverhalten in Machtspielen wird aus transaktionsanalytischer Perspektive beleuchtet. Integriert ist die Reflexion von Handlungsmöglichkeiten unter Diversitätsgesichtspunkten.

Europa-Universität Flensburg


 

Welcher Karriereweg passt zu mir?

Stärken und Werte für die individuelle Karriereplanung nutzen!

Workshop für ­befristet beschäftigte Wissenschaftler*innen sowie wissenschaftsunterstützend tätige Akademiker*innen der Europa-Universität Flensburg

Der 1 1/2tägige Workshop informiert - je nach Bedarf der Teilnehmer*innen - über Karrierewege innerhalb und außerhalb der Wissenschaft. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die geleitete Selbstreflexion über Werte, Kompetenzen und berufliche Pläne der Teilnehmenden; fallweise können darüber hinaus Fragen zum Themenfeld "Bewerbung und "Selbstpräsentation" erörtert werden. Nach dem Workshop können die Teilnehmenden besser ihre übertragbaren Fähigkeiten einschätzen und formulieren. Sie kennen die Werte, die ihre Karriereentscheidungen beeinflussen und haben mehr Klarheit über die nächsten Schritte auf ihrem beruflichen Lebensweg.

Dr. Kerstin Mauth (Göttingen) ist Systemische Beraterin, Coach und Trainerin. Sie arbeitet zu den  Themenfeldern Karriereberatung, Selbstführung und bewusste Führung u.a. mit Methoden nach Edgar Schein, Richard N. Bolles, Design Thinking und Systemischer Beratung.

Karrierewege individuell perspektivieren und gestalten
Dr. habil. Susanne LummerdingWorkshop 

für ­befristet beschäftigte Wissenschaftler*innen sowie wissenschaftsunterstützend tätige Akademiker*innen der Europa-Universität Flensburg

Media Studies / Coaching http://www.lummerding.at

Der Workshop bietet unter Berücksichtigung der spezifischen Situation, der Interessen und Desiderata der Teilnehmenden eine prozess- und zielorientierte Unterstützung der Orientierung und Strategie­entwicklung zum Entwerfen und Gestalten möglicher Karriere­entwege unter Berücksichtigung u.a. der Anforderungen transformierter Arbeitsverhältnisse, komplexer Lebensentwürfe, oder struktureller Differenzen. Ziel ist die Reflexion und Einschätzung der individuellen Situation, das Erkennen von Potenzialen und Handlungs­optionen, das Identifizieren von Karriere­optionen jenseits der Universitätsprofessur, das Klären von Erwartungen und Zielsetzungen, sowie das Stärken der Motivation zur aktiven Gestaltung der beruflichen Zukunft.

Gemeinsam zum Erfolg! Peer Mentoring / Kollegiale Beratung in akademischen Qualifikationsphasen  

Dr. Neela Enke
Scienza - Coaching für Forschende, Berlin

www.scienza-berlin.de 

Im kompetitiven Umfeld des wissenschaftlichen Alltags ist der kollegiale Austausch hilfreich und wichtig. Darüber hinaus kann kollegiale Beratung / Peer Mentoring ein Erfolgsfaktor in der professionellen Weiterentwicklung sein. 

Im Workshop werden erprobte Konzepte zu Peer Mentoring / kollegialer Beratung in wissenschaftlichen Institutionen vorgestellt und erprobt. Ziel ist die Befähigung der Teilnehmer*innen, sich zu den typischen Herausforderungen ihres Alltags (z.B. Promotion, Lehre, Forschung) selbstständig und lösungsorientiert untereinander zu beraten. Für alle Teilnehmer*innen werden individuell geeignete Fragestellungen entwickelt, denn die passende Fragestellung ist ein zentraler Erfolgsfaktor in der kollegialen Beratung. 

Die ideale Gruppengröße für Peer Mentoring / kollegiale Beratung liegt zwischen fünf und acht Personen. Es ist hilfreich, die Gruppen nach Statusgruppen resp. Anliegen zusammenzustellen; die fachliche Ausrichtung ist nachgeordnet. Der Workshop zielt auch darauf, Peer-Mentoring-Gruppen zu etablieren.

Diese Veranstaltung richtet sich ausdrücklich an alle Doktorand*innen und Postdocs der EUF. Teilnahmeberechtigt sind alle befristet beschäftigten Mittelbauer*innen.

Der Workshop ist zugleich Auftaktveranstaltung des Coachingprogramms für Doktorandinnen und weibliche Postdocs im Rahmen der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Professorinnenprogramm II des BMBF. Er wird vom Arbeitsbereich Chancengleichheit / Gleichstellungsbüro durchgeführt und aus Mitteln des Professorinnenprogramm II und (im Falle der Teilnahme einer größeren Zahl von Männern) von der EUF finanziert. 

Antragsberechtigt sind je nach Programmebene (lesen Sie dazu bitte unbedingt die Ausführungen unter "Das Programm"): 

  • an der EUF zur Promotion zugelassene Doktorand*innen 
  • Stelleninhaber*innen von Qualifikationsstellen (Promotion, Habilitation oder vergleichbar)
  • sozialversicherungspflichtig befristet beschäftigte Akademiker*innen im Wissenschaftlichen Dienst der EU und im wissenschaftsunterstützenden (TAP) Bereich, sofern sie nachweislich ein wissenschaftliches oder künstlerisches Qualifikationsvorhaben verfolgen (z.B. Habilitation, Studium im Bereich Wissenschaftsmanagement, Hochschuldidaktik, Projektmanagement oder vergleichbar)

Individualcoaching

Erforderliche Unterlagen

  • Anschreiben mit Angabe des beantragten Betrages und kurzer Erläuterung des Coachingbedarfs sowie Informationen zum ausgewählten Coach inklusive grober Kostenkalkulation
    (für den Fall, dass ein Coach gewählt wird, der nicht dem Coachingnetz Wissenschaft angehört: Bitte beachten Sie die Anforderungen unter "Die Coaches").
  • bei angestrebter Promotion: Nachweis über die Zulassung zur Promotion (in Kopie)
  • bei befristeter Beschäftigung an der EUF möglichst genaue Angaben über Vertragslaufzeit und Vertragsart (Qualifikationsstelle, Wiss. MA, Mitarbeiterin im Projekt XY, LfbA, Juniorprofessur o.ä.) 
  • maximal einseitige Skizze zu Art und Fortschritt des Qualifikationsvorhabens
  • bei externer formaler Qualifikation (z.B. Aufbaustudium) entsprechender Nachweis (in Kopie)

Kleingruppencoaching

Erforderliche Unterlagen 

  • Anschreiben mit Angaben zu allen Mitgliedern der Kleingruppe, zum beantragten Betrag, kurzer Erläuterung des Coachingbedarfs sowie Angaben darüber, wer die Beantragung und Abrechnung federführend übernimmt. 
  • Informationen zum ausgewählten Coach inklusive grober Kostenkalkulation
    (für den Fall, dass ein Coach gewählt wird, der nicht dem Coachingnetz Wissenschaft angehört: Bitte beachten Sie die Anforderungen unter "Die Coaches").
  • bei angestrebter Promotion: Nachweise über die Einschreibung als Doktorand*innen (in Kopie)
  • bei befristeter Beschäftigung an der EUF möglichst genaue Angaben über Vertragslaufzeiten und Vertragsarten der Mitglieder der Kleingruppe (Qualifikationsstelle, Wiss. MA, Mitarbeiter*in im Projekt XY, LfbA, Juniorprofessur o.ä.) 
  • Informationen zu Art und Fortschritt der Qualifikationsvorhaben der Mitglieder der Kleingruppe
  • bei externer formaler Qualifikation (z.B. Aufbaustudium) entsprechende Nachweise (in Kopie)

Die Bewilligung erfolgt durch den Zentralen Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss der EUF. Den vollständigen Antrag senden Sie bitte an 

Zentraler Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss
c/o Arbeitsbereich Chancengleichheit
Martina Spirgatis
martina.spirgatis-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@uni-flensburg.de oder
Campusallee 3
24943 Flensburg

Sollte das Antragsvolumen das vorhandene Budget überschreiten, gilt

  • Erstantrag vor Folgeantrag
  • bei Dissertationen: Coaching im Rahmen der Abschlussphase eines Qualifikationsvorhaben vor Coaching in der Startphase

Anträge (c/o Gleichstellungsbüro) sind jederzeit möglich und werden laufend bearbeitet; die Bewilligung erfolgt durch den Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss

Zur Abrechnung der im Rahmen von Individual- und Kleingruppencoachings entstandenen Kosten reichen Sie bitte Honorarrechnungen und Tickets (Originale) resp. Zahlungsnachweise ein. Verwenden Sie zur Abrechnung bitte folgende Formulare: 

Abrechnungsformular "Individualcoaching"

Abrechnungsformular "Kleingruppencoaching"

Formular "Mitglied Kleingruppencoaching"

Bitte senden Sie das resp. die ausgefüllte(n) und unterschriebene(n) Formular(e) samt allen zahlungsbegründenden Dokumenten (haus)postalisch an 

Europa-Universität Flensburg
Arbeitsbereich Chancengleichheit 
Martina Spirgatis
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg

Frauen sind mit einem Anteil von mehr als 70% in den Studiengängen der EUF überrepräsentiert. Als Universität mit einem Schwerpunkt in der Lehrkräftebildung gelingt es der EUF bislang jedoch nur bedingt, Master-Absolvent*innen für eine akademische Karriere zu gewinnen; der weitaus größte Teil geht (zunächst) in den Schuldienst. Es mag also unter anderem dem Bedürfnis nach (ökonomischer) Sicherheit geschuldet sein, dass der Frauenanteil an Qualifikations- und Projektstellen der EUF in den Jahren 2014 bis 2017 nicht dem Kaskadenmodell folgt, sondern konstant "nur" zwischen 58% und 62% liegt.[1] Noch deutlicher fällt der Frauenanteil dann bei den Promotionen ab: 2014 bis 2016 nähert er sich mit 43,6%, 44,6% bzw. 47,2% einer Parität allererst an.[2] Habilitationen schließlich erfolgen an der EUF in nicht nennenswertem Umfang.

Auch an der EUF zeigt sich - in Grundzügen - also die für das deutsche Wissenschaftssystem durchgängig beschriebene "Schere", der zufolge der Frauenanteil nach erfolgreichem Studienabschluss mit jeder akademischen Karrierestufe abnimmt, während der Männeranteil mit jeder Stufe zunimmt. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK 2016:11) kommt 2016 allerdings erstmals zu der Erkenntnis, dass sich diese "Schere" zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der Karriereverläufe in der Wissenschaft "zu schließen beginnt", ein Trend, der sich auch für die EUF bestätigt: In den vergangenen vier Jahren stieg der Frauenanteil an den Lebenszeitprofessuren von 25% im Juni 2013 auf 35% im Juni 2017. 

Für die EUF wie für das deutsche Wissenschaftssystem insgesamt gilt aber auch ein anderer Trend: Parallel zum - auf längere Sicht - verstärkten Zugang von Frauen in die Wissenschaft lässt sich eine Zunahme von unsicheren (Teilzeit-)Beschäftigungsverhältnissen beobachten, von denen Frauen wiederum proportional häufiger betroffen sind (vgl. Beaufaÿs/Löther 2017). Im akademischen Mittelbau liegt der Anteil befristet Beschäftigter deutschlandweit aktuell (2014) bei ca. 70%, der Anteil der Beschäftigten in Teilzeit bei ca. 40% (Beaufaÿs/Löther 2017:348). An der EUF sind im wissenschaftlichen Dienst seit Jahren konstant ca. 60% der Frauen, jedoch nur etwas mehr als 40% der Männer befristet beschäftigt; in Teilzeit arbeiten 60% der Frauen und 40% der Männer.

"Als einer der bedeutsamsten Gründe für den Ausstieg aus der Wissenschaft gilt unabhängig vom Geschlecht die Unsicherheit der Laufbahn" (Beaufaÿs/Löther 2017:354), ein Aspekt, der insbesondere im Hinblick auf die Vereinbarkeit von akademischer Karriere und Familie relevant wird. Darüber hinaus zeigen verschiedene Studien jedoch, dass Frauen häufiger als Männer eine "kulturbasierte Exklusion" erleben: "Fehlendes Lob und Feedback, eine gefühlte Zurückweisung und Geringschätzung ...sowie die fehlende Bestärkung in einer wissenschaftlichen Laufbahn verstärkten ihre vorhandenen Zweifel, nicht ausreichend für eine Wissenschaftskarriere befähigt zu sein ..." (Best, Wangler, Schraudner 2015:67f.). Diese Befunde bestätigt auch eine aktuelle Untersuchung Kahlerts. Ihr zufolge wird ein "akademisches Frauensterben" in von Geschlechterungleichheiten durchzogenen Wissenschaftsorganisationen am Übergang in die in der Regel prekäre Postdocphase besonders virulent (Kahlert 2015:60). In dieser Phase komme es durch Prozesse von Fremd- und Selbstselektion zu einem "Frauenschwund" (ebd.:61); insbesondere soziale Praktiken im Kontext von Betreuung und Förderung seien ursächlich dafür, dass dem Wissenschaftssystem in dieser Phase "anteilig mehr Frauen als Männer verloren gehen" (ebd.:61); mit dem Aufstieg im Wissenschaftssystem nimmt der Frauenanteil ab.

Literatur 

Beaufaÿs, Sandra, Löther, Andrea: Exzellente Hasardeurinnen. Beschäftigungsbedingungen und Geschlechterungleichheit auf dem wissenschaftlichen Arbeitsmarkt, in: WSI-Mitteilungen 5/2017, Seite 348-355.

Best, Katinka, Wangler, Julian, Schraudner, Martina: Ausstieg statt Aufstieg? Geschlechtsspezifische Motive des wissenschaftlichen Nachwuchses für den Ausstieg aus der Wissenschaft, in: Beiträge zur Hochschulforschung 3/2016, Seite 52-73.

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK): Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung, 20. Fortschreibung des Datenmaterials (2014/2015) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, Bonn 2016. 

Kahlert, Heike: Nicht als Gleiche vorgesehen. Über das "akademische Frauensterben" auf dem Weg an die Spitze der Wissenschaft, in: Beiträge zur Hochschulforschung 3/2015, Seite 60-79.

[1] Alle Angaben zur EUF sind der im Gleichstellungsbüro laufend geführten Personalstatistik entnommen. Diese wiederum beruht auf Angaben der Personalabteilung.

[2] Zwischen 2011 und Mitte 2017 wurden an der UF/EUF 59 Frauen und 60 Männer promoviert.