Ausbildungslotsen in allgemeinbildenden Schulen in der Region Hannover

Ausbildungslotsen

Begleitung von Schülerinnen und Schülern in allgemeinbildenden Schulen beim Übergang in die Berufsausbildung

Kurzübersicht

Stichworte
Übergangsmanagement, Übergang Schule-Beruf, Berufsorientierung
Laufzeit
01.04.2015 - 31.03.2017
Institution der EUF
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat)

Beschreibung

Zielsetzung

Im Projekt soll ein Konzept für die Unterstützung des Übergangs Schule/Beruf entwickelt werden. Im Zentrum steht dabei die Einführung eines neuen Akteurs "Ausbildungslotse",  der handlungs- und zielorientierten Übergangsbegleitung (in Ergänzung zu und Abgrenzung von Berufsberatung und/oder Schulsozialarbeit).

Der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung – u.a. die Entscheidung für einen Beruf und die Implementierung der Berufswahl – stellt hohe Anforderungen an die Gestaltungs- und Entwicklungskräfte junger Menschen. Einem vielfältigen Angebot zur Förderung der Berufsorientierung stehen vergleichsweise wenige Angebote gegenüber, um den Prozess der Implementierung des Übergangs in eine berufliche Ausbildung bzw. die Einmündung in eine berufliche Karriere zu unterstützen.

Eine psychologische Barriere bei der Bewältigung des Übergangs Schule/Beruf stellt eine Lageorientierung bzw. fehlende Handlungsorientierung dar. Vielen Jugendlichen fällt es demnach schwer, einen übergangsorientierten Handlungspfad einzuschlagen, diesen ausdauernd und zielstrebig zu verfolgen und etwa gegenüber Rückschlägen und Ablenkungen aufrechtzuerhalten.

Die Arbeit der neuen Akteure in den beteiligten 19 allgemeinbildenden Schulen der Region Hannover ist darauf ausgerichtet, diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Ausbildungslotsen unterstützen lageorientierte, gleichwohl an einer beruflichen Ausbildung interessierte Jugendliche in allgemeinbildenden Schulen individuell, u.a. indem sie die vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebote koordinieren und einen Prozess der sozialen Unterstützung initiieren und aufrecht erhalten, der mögliche Defizite in der Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit reflektiert, kompensiert und überwindet.

Zentrale Forschungsfragen

  • Stellt der Lösungsansatz des Projektes ein geeignetes Instrumentarium zur Aktivierung von Handlungskompetenz bei Schülerinnen und Schülern an unterschiedlichen Schulformen dar?
  • Kann die Übergangsquote von der Schule in eine duale Ausbildung durch die Unterstützungsangebote der Ausbildungslotsen erhöht werden?
  • Werden Ausbildungsabbrüche durch die Begleitung der Auszubildenden während der ersten sechs Monate der Ausbildung reduziert bzw. verhindert?
  • Ist eine nachweisbare Wirksamkeit der Aktivitäten der Ausbildungslotsen im Sinne einer Abstimmung der Kompetenzen der unterschiedlichen Akteure und deren Interaktionsformen (Berufsberatung durch die Bundesagentur für Arbeit, Unterricht durch die Lehrkräfte, Schulsozialarbeit durch Pädagoginnen und Pädagogen) an Schulen gewährleistet?
  • Ist das Evaluationskonzept auf alle beteiligten Schulformen in gleicher Weise anwendbar oder müssen spezifische Konzepte für einzelne Schulformen realisiert werden?

Forschungsdesign

Das Projekt wird formativ evaluiert. Hierzu finden empirischen Erhebungen bei Schülerinnen und Schülern und Ausbildungslotsen statt. Bei den Schülerinnen und Schülern werden zur Erreichung einer Zielgruppenidentifikation eine Potenzialanalyse und ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung eingesetzt. Ferner werden fallbasierende Interviews geführt. Bei den Ausbildungslotsen werden im Rahmen von Befragungen Profile der beteiligten Schulen und zur Arbeit der Ausbildungslotsen erstellt. Außerdem werden moderierte Workshops mit Ausbildungslotsen und weiteren Akteuren (Berufsberatern, Schulleitungen, Schulsozialarbeitern, Sozialpädagogen u.a.) zur Sicherstellung eines kohärenten Handlungsansatzes durchgeführt. Ferner wird ein Verfahren zur mitlaufenden Dokumentation der Arbeitstätigkeiten der Ausbildungslotsen entwickelt und realisiert.

Ergebnis

Auf der Grundlage der erhobenen Befunde (Ist-Analyse, unterschiedliche Aufgabenfelder der Akteure und deren Schnittstellen zu Ausbildungslotsen, Herausarbeitung der Qualitätsmerkmale, notwendige Rahmenbedingungen) werden Empfehlungen und Schlussfolgerungen für eine nachhaltige Verstetigung des Projekts formuliert. Es soll im Verlaufe des Projekts ein tragfähiges, praxistaugliches Konzept für Beratungsstrukturen im Übergang Schule/Beruf entwickelt werden. Auf der Basis der Erkenntnisse aus der Evaluation wird ein Konzept für einen Transfer und eine Verstetigungsstrategie entwickelt.

Verantwortlich

Projektmitarbeitende

Platzhalter-Foto für Beate von Scheven

Beate von Scheven

Finanzierung

Region Hannover