Ausbildungslotsen an allgemein bildenden Schulen

Das Projekt zielte auf die Einführung eines neuen Akteurs, um durch eine intensive und hoch individuelle Unterstützung u. a. bei Berufswahlentscheidungen, Bewerbungen, betrieblichen Praktika die Einmündungsquote in duale Ausbildungsverhältnisse zu erhöhen.

Kurzübersicht

Stichworte
Übergangsmanagement, Übergang Schule-Beruf, Berufsorientierung
Laufzeit
01.01.2007 - 31.12.2008
Institution der EUF
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat)

Beschreibung

Der gravierende Strukturwandel in Arbeit und Beruf stellt die Arbeits- und Berufsorientierung sowie das Übergangsmanagement in den allgemein bildenden Schulen vor neue Herausforderungen. Vor dem Hintergrund einer vergleichsweise sehr geringen Einmündungsquote von Absolventinnen und Absolventen in duale Ausbildungsverhältnisse auf der einen und einer außerordentlich hohen Zahl von vorzeitigen Ausbildungsabbrüchen auf der anderen Seite wird deutlich, dass eine Verbesserung der Arbeits- und Berufsorientierung sowie des Übergangsmanagements von der Schule in den Beruf bzw. in Ausbildung dringend geboten ist. Dies erfordert Veränderungen der Curricula, der Schulorganisation, der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern, neue bzw. intensivere Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft/Arbeitswelt und eventuell zusätzliche personelle Ressourcen bzw. neue Akteure. Das Projekt zielte auf die Einführung eines neuen Akteurs, um durch eine intensive und hoch individuelle Unterstützung u. a. bei Berufswahlentscheidungen, Bewerbungen, betrieblichen Praktika die Einmündungsquote in duale Ausbildungsverhältnisse zu erhöhen. Ferner sollen durch eine Nachbetreuung der Jugendlichen in der ersten Phase der Ausbildung Vertragsauflösungen vermieden werden.

Innovation

Mit den Ausbildungslotsen existiert ein neuer Akteur im Kontext des Übergangs von der Schule in den Beruf, der Jugendlichen spezielle Unterstützungsleistungen anbietet. Diese können von anderen Akteuren aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert werden. Für die Arbeit der Ausbildungslotsen wurde ein Leitbild entwickelt und vor diesem Hintergrund die Aufgabenfelder näher spezifiziert. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen im Projekt wurden gegen Ende der Projektlaufzeit Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung der Arbeit von Ausbildungslotsen entwickelt, die den Transfer der Projektergebnisse unterstützen sollen.

Ergebnis

Durch die Projektarbeit konnte eine deutliche Steigerung der Übergangsquoten in eine duale Berufsausbildung an allen vier Modellschulen erreicht werden. Die begleitend durchgeführten Untersuchungen zeigen, das Ausbildungslotsen beim Übergang von der Schule in den Beruf eine Lücke schließen, die weder von den Lehrkräften noch von den Berufsberatern/-innen ausgefüllt werden kann. Für den Erfolg der Lotsenarbeit ist neben einer engen Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und Berufsberatern die Kooperation mit Betrieben und Kammern der Region sehr bedeutsam.

Das Pilotprojekt zeigt, dass durch ein professionelles Übergangsmanagement mehr Jugendliche einen betrieblichen Ausbildungsplatz im dualen System finden können. Das intensive Coachen der Jugendlichen wurde auch nach Beginn der Ausbildung fortgeführt, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. In 2007 gab es lediglich einen einzigen Jugendlichen, der seine Ausbildung abgebrochen hat. Das entspricht einer Quote von ca. 1 Prozent. In 2008 lag die Quote sogar bei 0 Prozent.

Verantwortlich

Partnerinnen und Partner

Finanzierung

BMBF-Programm "STARegio"