Disziplinierung – Zur Herstellung und Aufrechterhaltung unterrichtlicher Ordnung

Dieses Forschungsprojekt verbindet professionalisierungstheoretische mit sozialisationstheoretischen Fragestellungen. Die gemeinsame Idee des von Oevermann theoretisch und von Helsper empirisch entwickelten Professionalisierungsmodells besteht darin, den strukturellen Kern pädagogischen Handelns in der Vermittlung widersprüchlicher Handlungsanforderungen zu sehen. Das professionalisierungstheoretische Vermittlungsmodell legt es nahe, die professionelle Kompe-tenz des Lehrers dort anzusiedeln, wo Schüler aufgrund von sozialisatorischen Defiziten noch nicht zu einem spezifischen und rollenförmigen Handeln in der Lage sind. Ziel des Forschungsprojektes ist es, dieses professionalisierungstheoretische Modell bezüglich des pädagogischen Zentralproblems der Disziplinierung empirisch zu überprüfen und begrifflich zu differenzieren. Dazu bezieht die Untersuchungsanlage des Projektes Datenmaterial (Beobachtungsprotokolle und Unterrichtstranskripte) aus drei Grundschulen und drei weiterführenden Schulen ein. Dieses Design ermöglicht es, unterrichtliche Interaktionen von der ersten bis zur zwölften Klasse in die Auswertung einzubeziehen und dabei systematisch die Transformation der unterrichtlichen Ordnung, die sich aus altersbedingten Verände-rungen unterrichtlicher Interaktionen und aus dem Übergang von der Kindheits- zur Jugendphase ergeben, zu untersuchen.

Kurzübersicht

Stichworte
Erziehungswissenschaft, Sozialisation, Disziplinierung, unterrichtliche Ordnung
Laufzeit
01.01.2011 - 31.12.2016
Institution der EUF
Abteilung Erziehungswissenschaft

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