Qualifikationsbedarf und notwendige Qualifizierungskonzepte für die Facharbeit an historischen Fahrzeugen (Oldtimer-Studie)

Mit dieser Studie werden die vorliegenden Daten und Fakten zur Situation im „Oldtimer-Segment“ einer Analyse unterzogen, und die Facharbeit an historischen Fahrzeugen wird genauer untersucht, um den Qualifikationsbedarf einerseits zu bestimmen und andererseits Antworten auf die Frage zu geben, wie dieser durch Qualifizierungsmaßnahmen in Erstausbildung sowie Fort- und Weiterbildung gedeckt werden kann.

Kurzübersicht

Stichworte
Oldtimer, historische Fahrzeuge, Facharbeit
Laufzeit
01.03.2009 - 31.12.2009
Institution der EUF
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat)

Beschreibung

Die gestiegene wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Oldtimer-Marktes war Anlass, Überlegungen bezüglich einer zukünftigen Qualifizierung für die Instandhaltung, Instandsetzung und Aufbereitung historischer Fahrzeuge anzustellen. Weil die Chancen und Herausforderungen, die mit Arbeiten an historischen Fahrzeugen zusammenhängen, derzeit noch schwer abschätzbar sind und weil auch die ökonomische Bedeutung dieses Feldes nur begrenzt überschaubar ist, wurde von den betroffenen Verbänden und der IG Metall beschlossen, mit der Oldtimer-Studie mehr Klarheit darüber zu schaffen, ob und mit welcher Ausrichtung für Arbeiten an historischen Fahrzeugen qualifiziert werden soll. Gleichzeitig geht es bei der Studie um das Herausarbeiten verschiedener möglicher Qualifizierungswege von Personen, die in der Aufbereitung historischer Fahrzeuge Beschäftigung finden können oder bereits beschäftigt sind. Damit soll ein Beitrag zur Professionalisierung dieses Feldes geleistet werden.

Zielgruppe

Sozialpartner im Kfz-Gewerbe, Bundesinstitut für Berufsbildung, Berufliche Schulen und Aus- und Weiterbildungseinrichtungen im Kfz-Sektor.

Forschungsschwerpunkte

Mit Hilfe der Oldtimer-Studie sollen zu folgenden Fragen Erkenntnisse erarbeitet werden:

  • Welche Qualifikationen sind für die Facharbeit an historischen Fahrzeugen erforderlich?
  • Welche Kompetenzen und welche Berufe haben Fachkräfte, die an historischen Fahrzeugen arbeiten?
  • Welche Qualifizierungswege werden beschritten und welche stehen zur Verfügung?
  • Welcher Qualifikationsbedarf besteht?
  • Welches Qualifizierungsangebot im Bereich der Erstausbildung und Weiterbildung ist vorhanden?
  • Ist ein neuer Ausbildungsberuf für die Facharbeit an historischen Fahrzeugen erforderlich?

Mit der Studie wird das Ziel verfolgt, die erarbeiteten Ergebnisse für die Formulierung von Empfehlungen hinsichtlich der Ausgestaltung zukünftiger Qualifizierungskonzeptionen für den Oldtimer-Sektor zu nutzen. Die Antworten auf die Fragen sollen zudem die Entscheidung für oder gegen die Einführung eines neuen Ausbildungsberufes erleichtern und eine Gesamtabschätzung der Entwicklungschancen erlauben.

Dazu wurden einerseits quantitative Analysen zum Fahrzeugbestand, zur Zahl der Werkstätten und Beschäftigten und zu technologischen Entwicklungstrends und Aus- und Weiterbildungsangeboten durchgeführt. Im Einzelnen wurde dabei den folgenden Fragen nachgegangen:

  • Welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Young/Oldtimer-Sektor und wie wird er sich zukünftig weiter entwickeln?
  • Wie hoch ist der Fahrzeugbestand und wie entwickelte sich dieser in der vergangenen Dekade?
  • Wie umfangreich ist das Reparaturvorkommen?
  • Wie viele Werkstätten und Beschäftigte gibt es?
  • Wie viele Werkstätten werden voraussichtlich ausbilden? Wie hoch ist die zu erwartende Ausbildungsquote?
  • Sind andere Berufe betroffen? Ist eine Substitution in anderen Berufen bei Einführung eines neuen Berufes zu erwarten? Decken bestehende Berufe den Qualifikationsbedarf bereits ab?
  • Wie hoch sind zu erwartenden Ausbildungszahlen pro Ausbildungsjahr für einen neuen Ausbildungsberuf? Besteht die Gefahr der Einführung eines Splitterberufs?
  • Von welcher Verteilung der Auszubildenden im Bundesgebiet ist auszugehen? Sind Konzentrationen zu erwarten?

Andererseits wurden qualitative, berufswissenschaftliche Analysen durchgeführt (Fallstudien), um die Situation in den Werkstätten (Geschäftsfelder/Handlungsfelder, Reparaturtiefe, Rolle unterschiedlicher Arbeitsverfahren), die Qualifikationsanforderungen und die Fachkräfte-Rekrutierung sowie die bestehenden Qualifizierungswege zu erheben und Einschätzungen der Werkstattleiter und Beschäftigten einzuholen.

Die Ergebnisse wurden mit Hilfe kriteriengestützter Abschätzungen für die Generierung von Aussagen zu Entwicklungstrends und zum Potenzial für Beschäftigung und Ausbildung genutzt.

Innovation

Mit der Oldtimer-Studie wird exemplarisch aufgezeigt, wie auf Entwicklungstrends in Märkten reagiert werden sollte, um fundierte Daten für Qualifikationsbedarfsanalysen zu erarbeiten. Berufswissenschaftliche Analysen erlauben es, Sektorkennzahlen zu erheben und mit Ergebnissen aus qualitativ angelegten Studien konsequent so zu verbinden, dass Fehlentwicklungen bei der Gestaltung von Berufsstrukturen vermieden werden können.

Ergebnis

Bericht zum Qualifikationsbedarf und zu Qualifizierungskonzepten für die Facharbeit an historischen Fahrzeugen. Dieser liegt den Verbänden vor, die auf der Basis der Studie Maßnahmen zur Absicherung des Segmentes mit Qualifikationen und Qualifizierungskonzepten erarbeiten.

Verantwortlich

Prof. Dr.Matthias Becker

Telefon
+49 511 76217215
E-Mail
becker-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@ibm.uni-hannover.de
Gebäude
Institut für Berufswissenschaften der Metalltechnik
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Appelstraße 9
PLZ / Stadt
30167 Hannover
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Finanzierung

  • Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)
  • Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF)
  • IG Metall