Ulrike Grassinger: Metaphern im Diskurs um den Klimawandel

Die Debatte um den Klimawandel ist hauptsächlich geprägt von Fachbegriffen und Elitendiskursen, welche für die Allgemeinheit schwer begreiflich sind. Die Komplexität des Problems und der daraus zu ergreifenden Maßnahmen wird daher durch die Verwendung von Metaphern "be-greifbar" gemacht. Ziel dieses Dissertationsvorhabens ist es, jene Metaphernfelder zu rekonstruieren, die den Diskurs um die Maßnahmen gegen den Klimawandel strukturieren und das Denkbare implizieren.

Theoretische Grundlage bietet die Annäherung von Linguistik und Psychologie von LAKOFF und JOHNSON, welche nahelegt, dass Metaphern gesellschaftliche Denkmuster maßgeblich prägen. Metaphern werden, daran anknüpfend, als spezifischer Fall sozial geteilter Erklärungsmodelle im Rahmen der Theorie der Sozialen Repräsentationen (MOSCOVICI) verstanden.

Es soll erforscht werden, welche Metaphern in zwei kommunikativen Arenen, in schriftlichen Dokumenten und im interaktiven Dialog, sowie in zwei unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen, unter Experten und unter Laien, zirkulieren. Empirische Grundlage bildet daher die Analyse schriftlicher Veröffentlichungen von Expertengruppen sowie qualitativer Interviews mit "Laien". Diese Datenquellen werden einzeln analysiert und anschließend verglichen. Mit Hilfe der systematischen Metaphernanalyse (SCHMITT) sollen Äußerungen dekonstruiert und Metaphernmodelle rekonstruiert werden. Möglicherweise, so die Vermutung dieser Arbeit, lassen sich in beiden Gruppen Metaphern aus inhaltlich fernliegenden Quellbereichen, etwa aus der Industrie, finden.