Forschung

Die Forschung in der "Abteilung Kunst und visuelle Medien" gliedert sich in unterschiedliche thematisch angelegte Arbeitsfelder, in denen sich Forschung, Lehre und Vermittlung fachspezifischer Erkenntnisse nach Außen gegenseitig Impulse geben. 

Unsere Arbeitsfelder werden in Dialog zwischen Forscher:innen, Lehrenden und Studierenden entwickelt und in ihren Ergebnissen auf Fachtagungen, öffentlichen Vorträgen und Lehrer:innenfortbildungen vorgestellt und diskutiert.

Arbeitsfelder

Die an der Abteilung Kunst und visuelle Medien vertretenen Arbeitsfelder reichen von der Ästhetischen Forschung, über die historische Bildforschung bis zu Film und Fotografie in den Sozialen Medien. Ein Forschungsschwerpunkt ist das Digital Image Lab.

Ein weiterer Schwerpunkt sind künstlerische Arbeitsprozesse und der dazu gehörige Podcast The Artist’s Tool Kit.

  • Ästhetische Forschung

Das Konzept der Ästhetischen Forschung wird im Fach Kunst unter Aspekten schulspezifischer Fachdidaktik sowohl in der Lehre als auch in der Forschung befragt. Dabei gilt es die Chancen ebenso wie die Grenzen Ästhetischer Forschung in institutionellen Kontexten auszuloten. Damit verbunden sind auch Fragen nach der Sinnhaftigkeit derzeitiger Schulfächer beziehungsweise der inhaltlichen Zuschnitte der Fächer im 21. Jahrhundert, denn das Konzept der Ästhetischen Forschung überschreitet die engen Grenzen eines einzelnen Schulfaches und kann so Diskussionen um die Institution Schule mitthematisieren.
Kontakt: Prof. Dr. Manfred Blohm

  • Bewegtbilder und Kunstunterricht

Im Bildungskontext gewinnen Bewegtbilder zunehmend an Bedeutung. Seit Erfindung der Kinematografie gehören sie zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. In diesem Forschungsschwerpunkt werden historische und aktuelle Theorien und Konzepte zum produktiven, rezeptiven und reflexiven Umgang mit Bewegtbildern im Kunstunterricht entwickelt, erprobt und evaluiert.
Kontakt: Prof. Dr. Friederike Rückert

  • Hybrid und Queer Ecologies

Auf der Basis von Theorien über Exuberance (Bagemihl), Natureculture (Haraway), Tierstudien und Queer Ecologies finden kunstpraktische Erkundungen zu nicht-hegemonialen Raumperspektiven, zur Ergänzung von als mangelhaft definierten Körpern, und zu trans-species Perspektiven statt. Von der Parkplatz-Markierung bis zur Stadt-Beschilderung, von der Straße bis ins Internet werden hier spekulative Umwandlungen betrieben.
Kontakt: Prof. Dr. Käthe Wenzel

  • Jugendkulturen

Beim Thema Jugendkulturen/Jugendszenen liegen die Schwerpunkte auf kommunikativen, ästhetischen und gestalterischen Ausdrucksformen, die sich vorwiegend im digitalen Raum formieren. So werden zum einen unterschiedliche Inszenierungsweisen, Stilbildungselemente und Remix/Re-Enactments von Jugendszenen dynamisch verschränkt. Zum anderen liegt der Fokus auf der – weiblich geprägten – FanArt-Szene, die freiwillig und mit großer Leidenschaft Hunderttausende von bildnerisch-szenischen Exponaten erstellt und auf Online-Portalen zirkulieren lässt. 
Kontakt: Dr. Jutta Zaremba

  • Kunsttherapeutische und inklusive Forschung- und Praxisfelder 

In diesem Forschungsschwerpunkt werden kunsttherapeutische und inklusive Fragestellungen in den Fokus gerückt. Dabei werden beide Felder – Kunsttherapie und Inklusion – aufeinander bezogen und auf ihre Potentiale hin thematisiert und untersucht. Kunstlehrerinnen und -lehrer werden gerade im Bereich der Praxis von Kunstunterricht häufig mit sehr persönlichen Inhalten und ästhetischen Äußerungen, ebenso wie schwer einschätzbare Emotionen oder auch Blockaden konfrontiert, in denen kunsttherapeutische ebenso wie inklusive Kompetenzen gefordert sind. Welche kunsttherapeutischen Angebote könnten in der Ausbildung von angehenden Kunstpädagog:innen sinnvoll sein, welche Kompetenzen der Inklusion gehören perspektivisch in das Fachstudium auch angesichts von sich ändernden Rahmenbedingungen von Schule? Zu diesen sich ändernden Rahmenbedingungen gehören beispielsweise Aspekte wie der Ausbau von Ganztagsschulen mit entsprechenden Angeboten, inklusiver Unterricht, aber auch zunehmend mehr Schüler:innen und Schüler mit traumatischen Erfahrungen in Bezug Flucht und Vertreibung, einem Clash of Cultures im Rahmen einer Migrationsgesellschaft. etc. 
Kunsttherapeutische wie auch inklusive fachliche Perspektiven werden dabei unter Aspekten der Kompensation – also sinnlicher Alternativerfahrungen – ebenso relevant wie unter dem Aspekt des Sichtbarmachens von im Alltag eher unsichtbaren Konflikten, traumatischen Erfahrungen, Verdrängungen oder Weltsichten.
Kontakt: Prof. Dr. Manfred Blohm, Dr. Markus Herschbach

  • Künstlerische Produktionsprozesse im Spielfilm. Über ein ideologisches Konstrukt

In der Dissertation soll untersucht werden, welche Motivationen, Voraussetzungen oder Bedingungen dem in Spielfilmen dargestellten Schaffen bildender Künstler:innen vorgelagert bzw. eingeschrieben werden. Dabei werden nicht nur Künstler:innenbiografien untersucht, sondern auch randständige Darstellungen von Kunstproduktion. Ziel der Arbeit ist es, zu einer tragfähigen Typologie zu gelangen. 
Kontakt: Sven Sonne M.A.

  • Digitale Bewegtbilder im Raum

Projekt des Image Labs, Eintrag folgt
Kontakt: Prof. Dr. Friederike Rückert

  • Partizipation und öffentlicher Raum

Der Forschungsschwerpunkt thematisiert die kollektive Produktion urbaner Räume. Erprobt werden künstlerische Techniken der Aneignung öffentlicher visueller Sprachen und Strukturen und die Umnutzung städtischer Systeme und Service-Leistungen – von der Straße bis ins Internet. Unter den Stichworten Arbeit, Optimierung und Care gehört dazu auch die Entwicklung von Maschinen und Service Interventionen, von Survival Kits für das Überleben der derzeitigen Wirtschaftsordnung und die Diskussion über SciFi Prototyping, Zukünfte und alternative Weltentwürfe.
Kontakt: Prof. Dr. Käthe Wenzel

  • Points of view in a divided world: radical theories and practices in lens-based media, 1970–1990 

Das Forschungsprojekt befasst sich in einem transnationalen Vergleich mit anti-hegemonialen Bildpraktiken in Kunst und Fotografie der 1970 bis 1990er Jahre beiderseits des Eisernen Vorhangs. Damit werden – erstmalig – parallele Entwicklungen in ‚Ost´ und ‚West´ im Kontext ihrer jeweiligen ideengeschichtlichen und visuell-kulturellen Bezüge, aber auch ihrer gegenseitigen Verflechtungen betrachtet. Es werden Fragen nach der rahmenden Bedeutung des politischen Systems, nach "agency" von Bildern sowie der Rolle von Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit untersucht.
Kontakt: Dr. Eva Pluhařová-Grigienė

  • Strategien des Dokumentarischen

Dieser Arbeitsschwerpunkt des Image Lab befasst sich mit den Potentialen und Herausforderungen dokumentarischer Strategien in Film, Fotografie und Kunst zwischen Authentizitätsanspruch und Fiktionalisierung.
Kontakt: Dr. Eva Pluhařová-Grigienė und Sven Sonne