Aktuelle Exkursionen des Seminares für Politikwissenschaft: NDR-Info und Internationaler Seegerichtshof der Vereinten Nationen
Im Herbstsemester 2019 besuchten 27 Studierende des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik der Europa-Universität Flensburg die Redaktion von NDR-Info sowie den Internationalen Seegerichtshof der Vereinten Nationen.
Mit den Redakteuren Andreas Flocken und Sabine Rein diskutierten die Studierenden aktuelle Herausforderungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, insbesondere des Senders NDR-Info. Die Entwicklung der Hörerzahlen, die Aufgaben und Tätigkeiten der Redakteure, Sprecher und Korrespondenten sowie das Hörerverhalten und Erwartungen der Zuhörer des Senders, wurden diskutiert.
Anschließend fuhren die Studierenden zum Internationalen Seegerichtshof, dessen rechtliche Grundlage das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ; englisch United Nations Convention on the Law of the Sea, UNCLOS). 21 Richter, die von 168 Vertragsparteien des SRÜ auf neun Jahre gewählt werden, verhandeln über Streitigkeiten, die die Auslegung und Anwendung des Seerechtes betreffen. Das Seerechtsübereinkommen, als ein Beispiel für die Regimetheorie der Internationalen Beziehungen, werden an der Europa-Universität Flensburg im ersten und dritten Semester behandelt. Die Exkursion fand zum richtigen Zeitpunkt für die Politikstudierenden aus dem dritten und fünften Semester statt, um sich (erneut) mit der Breite des Küstenmeeres und seiner Anschlusszone sowie den Regelungen zum Festlandsockel und der ausschließlichen Wirtschaftszone sowie den damit verbundenen politischen Herausforderungen beschäftigen.
Anhand rechtlicher Rahmenbedingungen des Internationalen Seerechts sowie unterschiedlicher aktueller Rechtsstreitigkeiten wurden die Tätigkeitsfelder und Entscheidungen des ISGH vorgestellt und diskutiert. Exemplarisch für die angesprochenen Urteile steht die folgende kurze Thematisierung des Urteils des ISGH zum Zwischenfall in der Meerenge von Kertsch im Jahre 2018. Die "Deutsche Welle" berichtet 2018: Die russische Küstenwache verweigerte 2018 drei ukrainischen Militärschiffen die Durchfahrt ins Asowsche Meer, es kam zum Rammen eines der Schiffe sowie zu einem kurzen Beschuss durch die russische Küstenwache. Anschließend wurden die Schiffe zusammen mit den Besatzungen durch die russische Küstenwache festgesetzt bzw. gekapert. (Quelle: Deutsche Welle 2018: Ukrainische Marine wirft Russland Angriff auf ihre Schiffe vor). Die russische Regierung warf der ukrainischen Regierung seinerzeit vor, dass diese mit einer vermeintlich militärischen Operation die russischen Hoheitsgewässer verletzt habe. Die Ukraine bestritt die Verletzung der Hoheitsgewässer und verwies auf internationale Abkommen zur freien Durchfahrt ins Asowsche Meer. Diese hätten sich auch nach der völkerrechtlich nicht anerkannten Annektierung der Krim durch Russland nicht geändert. Der Fall wurde u.a. vor dem ISGH verhandelt. Dieser urteilte im Mai 2019, dass die Besatzungen und die Schiffe unverzüglich freigelassen werden müssen. Der NDR berichtete wie folgt über das ISGH-Urteil: "Für die Freigabe der beschlagnahmten Schiffe und die Freilassung der festgehaltenen Marinesoldaten stimmten 19 Richter, lediglich ein Richter aus Russland votierte dagegen. Russland solle die ukrainischen Matrosen "unverzüglich" freilassen und in ihr Heimatland zurückkehren lassen, erklärte Gerichtspräsident Jin-Hyun Paik in dem am Sonnabend verkündeten Urteil. Auch die drei beschlagnahmten ukrainischen Schiffe sollen demnach "unverzüglich" freigegeben und an die Ukraine zurückgegeben werden." (Quelle: NDR 2019: Seegerichtshof in Hamburg verurteilt Russland). Russland dagegen bestritt die Zuständigkeit des Internationalen Seegerichtshofes für diesen Fall und blieb bei seiner Rechtsauffassung, dass die Ukraine mittels eines ihrer Marineschiffe die Hoheitsgewässer Russlands verletzt habe. Außerdem verwies Russland auf die zeitgleich stattfindenden Präsidentschaftswahlen in der Ukraine, die möglicherweise mittels der Verletzung der russischen Hoheitszone durch die Ukraine beeinflusst werden sollten. Die Urteilsfindung durch den ISGH steht stellvertretend für die Versuche im Rahmen des Multilateralismus Konflikte nicht eskalieren zu lassen und diese mittels Recht möglichst gewaltfrei zu lösen.
Die Exkursion fand im Rahmen des Seminares "Planung und Praxis des Politikunterrichtes" statt. Als Kooperationspartner konnte der Jugendoffizier, Hauptmann Danny Greulich, gewonnen werden. Vielen Dank, lieber Danny, für Dein Engagement. Vielen Dank an alle Studierenden für die engagierten Diskussionen – die nächste Exkursion wird folgen. (Dr. Peer Egtved, Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik an der Europa-Universität Flensburg)
Gedenkstättenpädagogik und Politikunterricht
In Zusammenarbeit mit der internationalen Bildungsstätte Scheersberg und dem Landesbeauftragten für politische Bildung in Schleswig-Holstein beschäftigen sich 30 Studierende des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik mit der inhaltlichen Verbindung von "Gedenkstättenpädagogik und Politikunterricht". Themen waren unter anderem:
- Besuch und Kennenlernen eines örtlichen Gedenk- und Erinnerungsortes, auch als didaktisches Hilfsmittel zur Vermittlung der Themen: Menschenrechte, Holocaust & NS-System
- Methoden zur Vermittlung der genannten Themen ohne Zeitzeugen/Guides
- Möglichkeiten der Nutzung von digitalen Medien, Medienangeboten innerhalb einer Gedenk-, Begegnungs- und Erinnerungsstätte
- Einhaltung des Beutelsbacher Konsenses; damit einhergehend: Umgang mit emotionaler Überwältigung
Die beiden Referentin, Frau Johanna Jöhnck und Frau Susanne Ehlers, kamen aus der Schulpraxis (und vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg) und diskutierten mit den Studierenden Bespiele der Gedenkstättenpädagogik.
Anschließend fuhr die Gruppe zur KZ-Gedenkstätte Ladelund, welches von der evangelischen Kirche des Ortes Ladelund betreut wird. Vor Ort versuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Verbindung zwischen der Gedenkstätte und dem Politikunterricht zu ziehen. "Vom 1. November bis 16. Dezember 1944 bestand in der Gemeinde Ladelund in Nordfriesland ein Konzentrationslager. Die SS ließ 2000 Häftlinge aus zwölf Nationen zwischen Humptrup und Ladelund Panzerabwehrgräben ausheben. Damit sollte ein befürchteter Einmarsch der alliierten Truppen von Norden aufgehalten werden. Niemand im Dorf konnte die Qualen der zur Arbeit getriebenen, hungernden Menschen übersehen. Innerhalb von sechs Wochen starben hier 300 Häftlinge. Sie wurden auf dem Dorffriedhof bestattet.", so die KZ-Gedenkstätte über sich selbst (https://kz-gedenkstaette-ladelund.de/geschichte/).
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit zwischen dem Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik, dem internationalen Begegnungsstätte Scheersberg, dem Landesbeauftragen für politische Bildung.
Studienfahrt nach Brüssel
Vom 11. - 15. Juli 2018 besuchten Studierende des Bachelorstudiengangs European Cultures and Society zusammen mit Dozenten der Seminare für Politikwissenschaft und Soziologie die "europäische Hauptstadt" Brüssel. Organisiert wurde die Reise von Danny Greulich, Jugendoffizier der Bundeswehr in Husum. Unterschiedlichste Stationen standen auf dem Programm, wobei der Fokus auf den dort ansässigen EU-Institutionen lag. So haben wir das EU Parlament und die Europäische Kommission besucht und waren zu Gast bei der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein un der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik, wo wir uns einen Vortrag über die Kooperation zwischen der EU und der NATO angehört haben. Wir haben ganze drei Stunden im Museum "House of European History" verbracht, wonach sich alle einig waren, dass diese Zeit nicht ausgereicht hat, um alles zu sehen. Ein Highlight für alle war der Besuch im ARD-Studio. Dort haben wir nicht nur mit Journalisten über die Migrationspolitik der EU diskutiert, sondern durften auch einen Blick in das Tonstudio des Deutschlandradios und das Studio der ARD werfen. Vor dem originalen Tagesschau-Hintergrund den Teleprompter auszuprobieren, hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben sehr viele Eindrücke und Informationen gewonnen und Europa sowie die Europäische Union aus erster Hand kennen gelernt. Außerdem konnten wir nicht nur europäische Hauptstadtluft schnuppern, sondern uns auch von der Kulturstadt Brüssel überzeugen sowie belgisches Bier und Pommes Frites probieren. Unser Fahrer hat den Bus sehr gekonnt durch die engen Straßen und rechtwinkligen Kurven Brüssels manövriert, sodass wir am Ende wohlbehalten wieder in Flensburg angekommen sind.
Exkursion 2018: Politische und historische Orte in der Bundeshauptstadt Berlin
Im Rahmen des Seminares "Planung und Praxis des Politikunterrichtes" beschäftigen sich WiPo-Studierende der Europa-Universität Flensburg mit dem Thema "Exkursionen im Politikunterricht". Exkursionen sind nicht nur eine Möglichkeit Motivation für politische und historische Inhalte bei Schülerinnen und Schülern zu steigern, Exkursionen ermöglichen "forschendes Lernen" (durch Bearbeitung von Arbeitsaufträgen), Handlungsorientierung (durch Diskussionen, Fotografie und Videos), Exkursionen lassen die (teilweise rekonstruierte) Authentizität vom Orten spüren, gleichzeitig kann man auf Exkursionen auch der latenten Gefahr der Überwältigung und der fehlenden Kontroversität ausgesetzt werden.
Vom 04. Juni bis zum 07. Juni 2018 besuchten WiPo-15 Studierende der Europa-Universität Flensburg politische und historische Orte in der Bundeshauptstadt Berlin. Die Flensburger WiPo-Exkursionsgruppe diskutierte über die deutsche Afghanistan/Pakistan-Politik im Auswärtigen Amt, informierte sich über die europäische Verteidigungsinitiative im Bundesministerium der Verteidigung, verfolgte eine Fragestunde im Deutschen Bundestag und diskutierte anschließend mit der örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten, besuchte im Bendlerblock die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, informierte sich über den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die Judenverfolgung in Spandau, fotografierte die Mauerreste an der East-Side-Gallery, wurde durch das ehemalige Ministerium für Staatssicherheit geführt und informierte sich über die Krisenreaktion im Bundesinnenministerium. Die sommerwarmen Abende wurden unter anderem in der "Die Berliner Republik" (Berlin-Mitte) mit einem kühlen Getränk abgeschlossen. Organisiert wurde die Exkursion von der Hermann-Ehlers-Stiftung, in Zusammenarbeit mit den Jugendoffizieren Schleswig-Holstein und dem Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik der Europa-Universität Flensburg. Ein besonderer Dank geht an Herrn Dr. Volker Matthée von der HES und an den Jugendoffizier, Hauptmann Danny Greulich. Vielen Dank an alle Organisatoren und an die teilnehmenden WiPo-Studierenden der Europa-Universität Flensburg. (Text/Collage: P. Egtved)
Diskussion mit der Kindernachrichtenredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ): Herausforderungen bei der Vermittlung von politischen Inhalten im Unterricht und in der Tageszeitung
Im Sommersemesters 2018 besuchten 40 Studierende des Studienganges Sachunterricht/Grundschule mit mir die Kindernachrichtenredaktion des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages. Wir diskutierten mit der SHZ-Redakteurin Ina Reinhart die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der fachdidaktischen Reduktion von Nachrichteninhalten in der Grundschule und den journalistischen Herausforderungen bei der Erstellung von Kindernachrichten.
Nach einem kurzen Einführungsvortrag Ina Reinharts über den auflagenstärksten Zeitungsverlag in Schleswig-Holstein, die grundgesetzlich festgeschriebenen Unterschiede zwischen Journalismus und Schule sowie Schwerpunktthemen der KINA-Redaktion, verglichen die Studierenden und die Redakteurin aktuelle Herausforderungen von Printmedien und Schule unter den Bedingungen von "social media", Auswahlkriterien von Nachrichten, Bildern und Diagramme sowie Rückkopplungen von Lesern und Schülern, bzw. Eltern. Die Diskussion mit Ina Reinhart von der KINA-Redaktion des SHZs fand bereits zum zweiten Mal im Rahmen der Veranstaltung "Fachdidaktik Politik für Sachunterrichtsstudierende", des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik, der Europa-Universität Flensburg statt. Ein Ergebnis aus der letztjährigen Exkursion zum SHZ (2017) ist u.a. eine BA-Thesis zur Thematik Erstbegegnung von Grundschülern mit Politik durch Kindernachrichten und Klassenrat. Vielen Dank an die KINA-Redakteurin Ina Reinhart und dem SHZ-Verlag für den herzlichen Empfang und die angeregte inhaltliche Diskussion. (Text/Bild: Peer Egtved)
Exkursion nach Brüssel – Besuch bei europäischen und transatlantischen Institutionen
Vom 8. bis zum 12. Januar 2017 besuchten 30 WiPo-Studierende der Europa-Universität Flensburg sowie ihr Dozent, Dr. Peer Egtved, wichtige EU-Institutionen, wie das Europäische Parlament, den EU-Ministerrat und die Europäische Kommission sowie das Hauptquartier der NATO in Brüssel. Die Exkursion wurde vom Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik angeboten, von der Herman-Ehlers-Stiftung organsiert, vor Ort von dem Jugendoffizier Danny Greulich begleitet sowie vorab von den Studierenden Henning Evers und Maximilian Hanisch unterstützt. Allen Beteiligten, insbesondere Dr. Volker Matthée von der Herman-Ehlers-Stiftung, sei an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
In Brüssel sind wichtige EU-Institutionen angesiedelt, das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission. Die WiPo-Studierenden besuchten die Europäische Kommission und diskutierten mit Henning Schoppmann "Die Europäische Kommission: Die politische Exekutive der Europäischen Union", sowie "EU-Wettbewerbspolitik". Im Europäischen Parlament stellte Reimer Böge (MdEP) seine Arbeit als Abgeordneter vor. Anschließend folgten der Vortrag "Funktion und Arbeitsweise des Europäischen Parlaments" sowie eine Führung durch das Haus mit dem Plenarsaal des Europäischen Parlaments. Den Rat der Europäischen Union stellte Georg Biekötter vor, der sich anschließend schwerpunktmäßig mit der "polizeiliche und zollbehördliche Zusammenarbeit" im Generalsekretariat des Rates der EU beschäftigte. Überhaupt hatte die Exkursion einen inhaltlichen Schwerpunkt in Sachen innen- und außenpolitische Sicherheit. Wir besuchten das NATO-Hauptquartier und auch das Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel. Dort referierte Tina Mercep über aktuelle außenpolitische Herausforderungen der EU. Außerdem besuchten die WiPo-Studierenden das Hanse-Office. Dort diskutierten sie mit Saskia Hörmann, Referentin für Justiz, Innenpolitik, Telekommunikation und Medien, über "Schleswig-Holsteins Lobby in Brüssel".
Eine erfolgreiche Exkursion lebt nicht nur von den Inhalten, sie lebt auch von der guten Stimmung aller Exkursionsteilnehmerinnen und Teilnehmern. Und die Stimmung war gut, dafür sein allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch einmal gedankt. Wir übernachteten in der Jugendherberge Jacques Brel im Brüsseler Zentrum, diese ist zehn Minuten vom Grand Place entfernt. Dort, um den historischen Marktplatz Brüssels herum, befinden sich viele Brasserien und Kneipen. Es war ein guter Ausgangspunkt um die unterschiedlichen belgischen Fritten, Biere, Waffeln, Schokolade und Pralinen zu probieren. Eine kleine Ergänzung zum Thema Fritten: Im Februar vergangenen Jahres entschied sich die Kanzlerin Angela Merkel beim EU-Gipfel bei der nächstgelegenen Pommesstation mit dem Namen "Maison Antoine", an der Place Jourdan, wenige Minuten vom Europaviertel zu stärken. Die Frittenstation gibt es natürlich immer noch, davon konnten wir uns überzeugen, die Pommes schmecken klasse und der Preis ist auch in Ordnung.
Außerschulische Lernorte: Exkursion zum Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ und zur Wochenzeitung „Die Zeit“
Ende des Sommersemesters 2016 diskutierten 13 WiPo-Studierende (incl. Dozent) mit der Redakteurin Özlem Topꞔu, sie arbeitet in der Politikredaktion der Wochenzeitung "Die Zeit", und mit dem Wirtschaftsredakteur Martin Müller des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", über aktuelle Herausforderungen der Medien. Nach einem kurzen Einführungsvortrag über die Arbeitsweisen des von Rudolf Augstein gegründeten Nachrichtenmagazins, diskutierten die Studierenden (und der Didaktikdozent, Dr. Peer Egtved) aktuelle Herausforderungen von Printmedien unter den Bedingungen von "social media", mögliche Medieneffekte wie das Agenda Setting, die ethische Verantwortung von Journalisten, sowie die (vergleichbaren?) Herausforderungen durch politischen Populismus für Journalisten und Politiklehrer/Politikdidaktiker. Özlem Topꞔu, die gerade aus der Türkei zurückgekommen war, berichtet über die politischen Veränderungen nach dem gescheiterten Militärputsch. Zum zweiten Mal organisierten die Studierenden im Rahmen des "Planung und Praxis-Seminares" des Seminares für Politikwissenschaft und Politikdidaktik der Europa-Universität Flensburg ihre Exkursion selbständig, dieses Mal war Lena Schulz federführend für die Besuche der außerschulischen Lernorte verantwortlich. Ziel des Seminares war die veränderte Situation der Medien zu beleuchten, aktuelle politische Inhalte zu diskutieren, aber auch die künftigen WiPo-Lehrer für einen Besuch von außerschulischen Lernorten zu interessieren. Vielen Dank der Organisatorin sowie "Zeit" und "Spiegel".
Exkursion nach Berlin
Im Rahmen des Seminares "Planung und Praxis des Politikunterrichtes" beschäftigen wir uns unter anderem im den Themenfeld "Exkursionen im Politikunterricht". Die Studierenden äußerten den Wunsch die Theorie mit der Praxis zu verbinden und eine Exkursion nach Berlin durchzuführen. Gesagt-getan, die drei Studierenden Hanisch, Evers und Miersch organisierten, zusammen mit der Konrad-Adenauer Stiftung, in kürzester Zeit ein klasse Exkursionsprogramm. Vom 13. bis zum 15. Januar 2016 fuhren 25 Studierende und ich als verantwortlicher Dozent in die Bundeshauptstadt Berlin. Wir besuchten eine Plenardebatte im Deutschen Bundestag, diskutierten über die deutsche und europäische Ukraine-Politik im Bundesministerium der Verteidigung, gingen durch das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, fotografierten die Mauerreste an der East-Side-Gallery, besichtigten das Stasi-Untersuchungsgefängnis in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und sprachen über aktuellen Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik mit einer Vertreterin der KAS. Die Abende in der "Markthalle Neun" in Berlin-Kreuzberg und in der "Die Berliner Republik" (Berlin-Mitte) rundeten die Exkursion ab. Vielen Dank an alle studentischen und institutionellen Organisatoren und die WiPo-Studierenden der Europa-Universität Flensburg.
Politikdidaktik: Der Besuch einer Sitzung des Landtages muss im WiPo-Unterricht gut vorbereitet werden
Am 16. Juli 2015 fuhren 17 Studierende im Rahmen der Veranstaltung "Konzeptionelle Ansätze in der Politikdidaktik: Planung und Praxis des Politikunterrichtes" (Seminar für Politikwissenschaft und Politikdidaktik) nach Kiel in das Landeshaus. Der Landtag hatte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zahlreiche Themen abzuarbeiten. "48 Themen waren für die Tagung vom 15. bis 17. Juli angemeldet worden – darunter allein neun Erste Lesungen und eine Regierungserklärung." (Quelle: Landtag SH/Plenumonline). Die Studierenden und ihr Dozent verfolgten Top 28, "Kindeswohl in Heimen", von der Besuchertribüne des Landtages. Anschließend diskutierten die Studierenden mit den Landtagsabgeordneten Volker Dornquast (CDU), Rasmus Andresen (Grüne) und Tobias von Pein (SPD) über die Hochschul- und Schulpolitik in Schleswig-Holstein.
Dabei wurde auch eine politikdidaktische Frage mit den Abgeordneten diskutiert: Welchen Eindruck hinterlassen die Landtagsabgeordneten auf ihre Besucher (insbesondere auf Schülerinnen und Schüler), die während der Debatte mit dem Notebook oder Tablett arbeiten. Schließlich, so argumentierte eine Studentin, würde das "Surfen" im Unterricht auch nicht erlaubt sein. Die Antwort der Abgeordneten lautete, dass der Landtag keine Schule sei und sich die Abgeordenten ständig mit neuen Informationen versorgen müssten. Die Informationen würden beispielsweise für noch folgende Debattenbeiträge der Abgeordeten benötigt.
Eine Exkursion mit der Schulklasse in den Landtag, so die Erkenntnis der WiPo- Studierenden, muss im Politikunterricht gut vorbereitet werden. Sowohl mit den (möglichen) Inhalten der Sitzung, als auch politische Verfahrensfragen, wie "Zwischenfragen" und "3-Minuten-Beiträge" sowie die politische Kultur während der Debatte müssen die Schülerinnen und Schüler vorab vertraut gemacht werden. Auch muss der Unterschied zwischen einem "Arbeitsparlament" und einem "Redeparlament" im Politikunterricht geklärt werden, gleiches gilt die die Vorbereitung von Fragen für die Diskussionsrunde mit Abgeordneten. Ohne eine genaue fachliche Vorbereitung der Exkursion im Politik- und Wirtschaftsunterricht können die Schülerinnen und Schüler die unterschiedlichen politischen Inhalte und Beobachtungen während einer Landtagsdebatte nicht entsprechend einordnen.
Die Bedeutung der Grundrechte verdeutlichen: Gedenkstättenbesuch des Seminars für Politikwissenschaft und Politikdidaktik im ehemaligen KZ Neuengamme
09. Januar 2014 | Peer Egtved
Die Vermittlung der Grundrechte (Art. 1 bis 19 GG) anhand aktueller politischer Fallbeispiele, variiert durch unterschiedliche politikdidaktische Konzeptionen, stand im Mittelpunkt des Seminares "Konzeptionelle Ansätze in der Politikdidaktik" (Wintersemester 2013/14).
Gleichzeitig sollte den Seminarteilnehmern jedoch auch die besondere Stellung der Grundrechte im Grundgesetz durch historische Einordnung erfahrbar gemacht werden. Aus diesem Grund besuchten 38 Studierende und ihr Dozent, Dr. Peer Egtved, Ende des Jahres 2013 die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme in Hamburg. "Das Grundgesetz kann weithin geradezu als Gegenentwurf zu dem Totalitarismus des nationalsozialistischen Regimes gedeutet werden, um aus den geschichtlichen Erfahrungen zu lernen und eine Wiederholung solchen Unrechts ein für alle Mal auszuschließen.", charakterisierte der erste Senat des Bundesverfassungsgerichtes in seinem Beschluss vom 4. November 2009 den geschichtlichen Hintergrund des Grundgesetz. Vor Ort teilte sich das Seminar in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe setzte sich mit der Geschichte der Kinderflüchtlinge im Nationalsozialismus auseinander und diskutierte den aktuellen Umgang mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen anhand von Fallbeispielen. Dabei wurde auch das Thema Menschrechtsbildung thematisiert. Die zweite Gruppe Flensburger Studierender untersuchte die didaktische Konzeption der Gedenkstättenpädagogik. Das didaktisch begründete Arbeiten mit "Forscherfragen", "Biografien", "Spurensuche" und dem "offenen Archiv" wurde von den Studierenden der Uni Flensburg, in Zusammenarbeit mit der Leiterin der Abteilung Gedenkstättenpädagogik, Frau Dr. Iris Groschek, in der Gedenkstätte Neuengamme angewendet.
Nach dem Gedenkstättenbesuch wurden im Seminar aktuelle Fallbeispiele, ausgerichtet nach den unterschiedlichen didaktischen Konzeptionen ("Problemorientierung", "Konfliktorientierung", "Rationalitätsorientierung","Werteorientierung", "Demokratie-Lernen" und weitere konzeptionelle Ansätze) von den Studierenden des Seminares an der Uni Flensburg konzipiert und ausprobiert (...) .
Studentische Exkursionen: Für Informationen über den kommunalen Haushalt in das Rathaus und für die (Teil-)Darstellung der Judikative zu den Gerichten Flensburgs
28. August 2012 | Peer Egtved
Katarina Brinkmann und Gesa Jansen, beide studieren u.a. Wirtschaft/Politik (Lehramt/Vermittlungswissenschaften), organisierten für ihre Kommilitonen eine Exkursion in das Flens-burger Rathaus. Der erste Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Flensburg, Henning Brüggemann, referierte über die Finanzlage der Stadt. Anschließend diskutierten die Studierenden und der Kämmerer über Lösungsansätze, wobei Steuererhöhungen und Rasenmäherkürzungen gleichermaßen als unbeliebte Maßnahmen eingestuft wurden. Mehreinnahmen könnten sich u.a. aus der Weiterentwicklung des Tourismus ergeben, auch wenn dafür zunächst entsprechende Investitionen getätigt werden müssen, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion.
Der (Teil-)Aufbau der Judikative der Bundesrepublik Deutschland stand im Focus der zweiten Exkursionsgruppe. Dafür suchten sich die organisierenden Studierenden Nino Da Silva, Alexander Rolfs und Focke Thielsen, das Amts- und Landgericht der Stadt Flensburg aus. In der institutionenkundliche Ausrichtung der Exkursion wurden der Aufbau des Gerichtswesens in der Bundesrepublik Deutschland, speziell die Zuständigkeiten des Amts- und des Landgerichtes, Richter und Schöffen, sowie die Unterschiede von Revision und Berufung thematisiert. Gleichzeitig konnte man durch den Gang durch das imposante Gerichtsgebäude und den eindrucksvollen Schwurgerichtssaal die Atmosphäre wahrnehmen.
Die Exkursionen fanden im Rahmen des Seminares "Planung und Praxis des WiPo-Unterrichtes" (4.Semester) statt. In dieser Lehrveranstaltung wurden unterschiedliche Methoden des Politikunterrichtes thematisiert. Von den Studierenden und dem Dozenten wurde ausdrücklich gewünscht, die vorgestellten Unterrichtsmethoden nicht nur theoretischen zu diskutieren sondern auch praktisch durchzuführen. Die Organisatoren der Exkursionen machten unisono deutlich, dass die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen einer Exkursion zeitintensiv sind. Würde jedoch die Vorbereitung und die inhaltliche Begleitung der Exkursion unterbleiben läuft man Gefahr, dass aus der Exkursion ein "inhaltlich beliebiger Klassenausflug" werden würde. Das didaktische Seminar "Planung und Praxis des WiPo-Unterrichtes" knüpfte an die Inhalte der fachwissenschaftlichen Veranstaltung "Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland" aus dem dritten Semester an. Die Seminarteilnehmerinnen und–teilnehmer, sowie Dozent Dr. Peer Egtved, danken Katarina Brinkmann, Gesa Jansen, Nino Da Silva, Alexander Rolfs und Focke Thielsen für die informativen Exkursionen.
Europäische Schuldenkrise: Politik und Wirtschaft-Studierende diskutieren mit Vertretern der Deutschen Bundesbank in Hamburg
28. August 2012 | Peer Egtved
Die Sicht der Deutschen Bundesbank auf die Finanz- und Wirtschaftskrise und die aktuelle europäische Schuldenkrise wollten 40 Studierende aus den Seminaren "Fiskalpolitik im Zeichen der europäischen Schuldenkrise" (Politikwissenschaft) und "Einführung in die Volkswirtschaftslehre 2" (Wirtschaftswissenschaften) des WiPo-Lehramtsstudienganges der Uni-Flensburg in Erfahrung bringen. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer verfolgten die durch Dr. Christian Hecker vorgetragene Position der Bundesbank zur Bankenkrise 2007-2008 und diskutierten ausgewählte Teilaspekte der Krise. Die Rolle der Eigenkapitalausstattung der Banken, die Verantwortung der Ratingagenturen und das moral hazard-Problem wurden u.a. thematisiert. Anschließend erläuterte Dr. Jörn Eckhoff die Position der Bundesbank zur aktuellen europäischen Schuldenkrise. Durch die Studierenden wurde unter anderem hinterfragt, ob die Bankenkrise der Verursacher oder nur der Auslöser der europäischen Schuldenkrise gewesen war. Die Veranstaltung fand am 23. Januar 2012 in den Räumen der Deutschen Bundesbank in Hamburg statt und wurde von Dr. Peer Egtved für das Institut für Politik und Wirtschaft und ihre Didaktik der Uni-Flensburg, organisiert. Die Flensburger Uni-Dozenten Sabrina Berg, Teita Bejidic und Alexander Langanka komplettierten das Instituts-Team.
Fotos: Studierende und Dozenten der Uni-Flensburg verfolgen die Referate von Dr. Christian Hecker und Dr. Jörn Eckhoff über den Ausbruch der Finanzkrise und die europäische Schuldenkrise. Im Namen des IPW bedankt sich Dr. Peer Egtved bei den Referenten Dr. Jörn Eckhoff (re.) und Dr. Christian Hecker (li.) mit einem Bildband über die Uni-Flensburg.
WIPO-Studierende diskutieren mit Bildungspolitikern im Landeshaus
30. Juni 2011 | Peer Egtved
35 Studierende des Faches Wirtschaft/Politik der Universität Flensburg besuchten gemeinsam mit drei Dozenten am 30. Juni 2011 die Landtagsdebatte über den Atomausstieg. Anschließend diskutierten die angehenden Vermittlungswissenschaftlerinnen und -schaftler mit den Landtagsabgeordneten (Foto v.l.n.r.) Susanne Herold (CDU), Silke Hinrichsen (SSW), Rasmus Andresen (Grüne), Martin Habersaat (SPD) und Carsten-Peter Brodersen (FDP) über aktuelle Fragen in der Bildungspolitik. Die Exkursion wird jährlich von Markus Wladasch organisiert. Das Institut für Politik und Wirtschaft und ihre Didaktik (IPW) will durch die Exkursionen den landespolitischen Informationsfluss stärken. Zusätzlich sollen die angehenden Grund-, Gemeinschafts-, Regional- und Berufsschullehrerinnen und -lehrer motivieren werden, später Exkursionen im WIPO-Unterricht mit den Schülerinnen und Schülern zu organisieren.