Annett Entzian: Denn sie tun nicht, was sie wissen

Eine Studie zu ökologischem Bewusstsein und Handeln

Dieses Buch betrachtet die Kluft zwischen ökologischem Bewusstsein und entsprechendem Verhalten aus einer anderen Perspektive. Dabei beschreitet die Autorin neue Wege im Verständnis des oft konstatierten Mind-Behavior-Gap. Unendlich viele Forschungsprojekte und ganze Dekaden von Bildungsanstrengungen sind diesem Phänomen nachgegangen und haben sich um seine Lösung bemüht. Bislang leider mit mäßigen Erfolgen, denn nach wie vor steigt der Ressourcenverbrauch parallel zum Umweltbewusstsein. Auf Basis empirischer Befunde weist das vorliegende Buch nach, dass der Mind-Behavior-Gap viel besser als Mind-Perception-Gap zu verstehen ist. Dieser Ansatz zielt stärker auf kognitive Aspekte ab. Er ist als eine mentale Operation zu verstehen, die das eigene, keineswegs ökologische Handeln, mit dem Selbstanspruch ökologisch zu denken, in Einklang bringt. Und dabei rückt etwas Interessantes in den Blick: Insbesondere junge Menschen überschätzen das eigene Umweltverhalten, indem sie sich selbst ein hohes Umweltbewusstsein attestieren und mitunter höchst unökologisch handeln. Ältere Menschen hingegen verhalten sich oft ökologischer und unterschätzen hier das eigene Handeln.


Ralf Isenmann schreibt in seiner Rezension (Ökologisches Wirtschaften, 2.2016 (31)) über das Buch: "anders als bei vielen akademischen Qualifikationsarbeiten mit hohem Lesewiderstand gelingt Entzian das Kunststück, ihre konzeptionell-methodischen Erkenntnisse und empirischen Befunde geschickt zu bündeln, mit journalistischem Schwung vorzustellen und in einer angenehm frischen Sprache zu schreiben".

Erschienen im oekom Verlag.