Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)
Alles außer Englisch: Sprachenvielfalt in Europa
Europa-Universität Flensburg beschäftigt sich eine Woche mit Diversität in Sprache und Kultur
24 Amtssprachen in der EU und ca. 200 Dialekte, Minderheitensprachen und Sprachen Zugezogener: Vielsprachlichkeit ist für Europa typisch. Deshalb hat sich die Europa-Universität Flensburg vier Tage in ihrer diesjährigen Europawoche mit dem Thema "Sprachliche Diversität und Vielfalt" beschäftigt.
Mehrsprachigkeit und Diversität hängen zusammen
"Mehrsprachigkeit und Diversität hängen eng miteinander zusammen", sagte Monika Eigmüller, Vizepräsidentin für Europa und Internationales, "insofern ist das Thema ‚Mehrsprachigkeit‘ ein wichtiges Thema für Europa und auch für uns in der Grenzregion mit ihren Minderheitensprachen wie Friesisch oder Niederdeutsch." Allerdings, so Eigmüller, feiere die EUF nicht nur die kulturelle und sprachliche Vielfalt innerhalb, sondern auch außerhalb Europas."
Mehrsprachigkeit, davon ist Monika Eigmüller überzeugt, fördert Offenheit und die Bereitschaft, sich auf fremde Welten einzulassen. Deshalb arbeitet sie daran, Mehrsprachigkeit auf dem Campus zu implementieren: "Schön wäre es, wenn unsere Studierenden nicht nur Englisch, sondern auch eine weitere Sprache als zweite Fremdsprache lernen müssten."
Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit in vielen Aspekten
In den vier Tagen der Europawoche, an der internationale Gäste aus zwölf Partnerländern der EUF teilnahmen, drehte sich daher fast alles um Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit als Forschungsfragen, als Themen in der Lehre, als persönliche und institutionelle Erfahrung. So stellte sich das Fremdsprachenzentrum der Uni vor, Konzepte des bilingualen Unterrichts in Deutschland wurden ebenso diskutiert wie Sprachenpolitik in multilingualen Gesellschaften oder die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts mit dem EU-Programm ERASMUS.
Podiumsdiskussionen und Symposien
Eine Podiumsdiskussion der Bundeszentrale für politische Bildung diskutierte unter der Überschrift "Jugend in Europa: Zwischen Erasmus und Politikverdrossenheit" die Besonderheiten der deutsch-dänischen Region. Das Symposium "Postkoloniale Bildung in Europa" beschäftigte sich mit der Frage, wie ein Verständnis kolonialer Denk- und Machtstrukturen in Bildungsprozesse integriert werden könne.
Verleihung des Europa-Preises der EUF an Prof. Dr. Hedwig Wagner
Den feierlichen Höhepunkt bildeten die Ausstellungseröffnung "European Values – a student’s project" und die Vergabe des Europa-Preises der EUF an Hedwig Wagner, Professorin für Europäische Medienwissenschaften an der EUF, im Flensburger Rathaus. "Hedwig Wagner hat umfangreich zu Fragen europäischer Medienkultur, zum Umgang mit kultureller Differenz, zu medialen Räumen und globaler Medienkommunikation, zu Philosophie von Grenze und Fremde, sowie zu Wechselwirkungen zwischen Medium und Körper, Sexualität und Gender geforscht und publiziert", begründete Monika Eigmüller die Vergabe. "Nicht zuletzt zeichnet die EUF Hedwig Wagner für ihr breites Engagement im Bereich internationaler Kooperationen aus."
Hedwig Wagner freute sich über diese Bestätigung der Ausgestaltung ihrer Professur: "Die entstehende europäische Medienwissenschaft mitzugestalten, Medien und Europa zusammenzudenken als Medien für Europa und Medien in Europa ebenso wie Europadarstellungen in den Medien, ist unglaublich spannend. Europa wird durch Medien, das ist mein Credo."
Ausstellungseröffung "European Values - a student's project"
Nach der Preisverleihung wurde die Ausstellung "European values – a student’s project" eröffnet. Für die Ausstellung haben sich etwa 15 Studierende des englischsprachigen Bachelor-Studiengangs "European Cultures and Society" (EUCS) in dem Schwerpunkt "Doing Europe: Art and Scenography" unter Leitung von Matthias Bauer, Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaften, und Werner Fütterer, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Bildende Kunst, künstlerisch mit ihren Haltungen zur gegenwärtigen Europapolitik und zu europäischen Werten auseinandergesetzt. Die Ausstellung war im Januar im Europaparlament in Brüssel zu sehen. Auf Wunsch des Flensburger Stadtpräsenten Hannes Fuhrig wird sie nun bis zum 27. Mai in der Bürgerhalle im Rathaus gezeigt. "Wir hoffen, dass sie die vielen Besucherinnen und Besucher des Rathauses daran erinnert, bei den Europawahlen am 26. Mai wählen zu gehen und ein demokratisches und weltoffenes Europa zu verteidigen", sagte der Stadtpräsident.